Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 6. und 7. Juni 2008 / Seite 206

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18.01.51

Abgeordneter Harald Vilimsky (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Soeben ist ein weiterer „böser“ Motorradfahrer hier eingetroffen. (In Rich­tung des auf der Regierungsbank Platz nehmenden Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz Dr. Buchinger.) Frau Zwerschitz! Mit allem Verlaub, Sie haben das wunderbar vom Blatt gelesen, nur sagen Sie bitte der Person, die Ihnen das da aufgeschrieben hat: Das ist wirklich von vorne bis hinten ein Holler, was Sie da ver­zapfen (Zwischenrufe bei den Grünen), und es ist eine Motivation für uns, zu verhin­dern, dass Sie und die Ihren irgendwo in Regierungsnähe kommen. (Beifall und Bravo­rufe bei der FPÖ.)

Sie haben hier dieses „whooouuum“ zelebriert. Wundervoll! Wahrscheinlich waren Sie irgendwo auf einer Rennstrecke und haben das geistig so in einer Endlosschleife für sich verarbeitet. Wir könnten aber alle einmal probieren, wie es klingt oder wie es sich anhört, wenn der schnittige Minicooper der grünen Frau Nationalratspräsidentin vorbeifährt, so „huuum“ vielleicht (Beifall bei der FPÖ), oder vielleicht der ehemalige Alfa des grünen Vorsitzenden, das müsste man mehr mit italienischem Charme brum­men, wenn der vorbeizischt. Wie ein neuer Hybridmotor, der dem Herrn Professor ge­sponsert wurde, klingt, weiß ich nicht. Vielleicht können Sie das in weiterer Folge ir­gendwie akustisch simulieren. (Abg. Dr. Cap: Tuck, tuck, tuck!)

Tuck, tuck, tuck, tuck, tuck! Ja, da können wir weitermachen. Die bösen Rasenmäher! Sie lieben ja das Grün, und Sie lieben die Gärten. Da muss man auch Rasen mähen, oder ich weiß nicht, wie Sie Ihre Gärten behandeln. Das Absurde Ihrer Politik: Haschen soll man, das darf man, das darf man verkaufen – Motorradfahren darf man nicht! Es ist wirklich absurd, was aus Ihren Mündern kommt! (Ruf bei der FPÖ: Genau!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich fahre selbst seit über 15 Jahren aktiv Mo­torrad, und – ich weiß nicht, ob Sie mir das glauben – auch Motorradfahrer essen mit Messer und Gabel. (Beifall und Bravorufe bei der FPÖ.) Wir sind ganz zivilisierte Men­schen, und es gibt auch sehr viele Motorradfahrer, die sich sozial sehr betätigen. Beim Toy-Run zum Beispiel, da brummen sie alle ganz, ganz „böse“ zu den Kinderheimen und lassen Geschenke dort.

Haben Sie einmal darüber nachgedacht, dass nicht nur Motorräder böse brummen können, sondern auch Autos böse brummen können und viele andere Fahrzeuge, dass die ganzen Ost-Lkws mehr als böse brummen und dass Lärm kein Problem der Motor­radfahrer ist, sondern das Problem von schwarzen Schafen, die es überall gibt, die es im Motorradbereich gibt, die es im Autobereich gibt und die es in vielen anderen Berei­chen gibt? Sie diskriminieren jedoch eine ganze Gruppe, stellen sie so dar, als wäre das eine randalierende, Krawall produzierende Gruppe. Das ist ungehörig!

Ein Lärm, der mich auch stört, und zwar sehr stört, ist der, der entsteht, wenn irgend­welche grünen Demonstranten Krawall machend und Radau produzierend durch die Innenstadt marodieren. Ja, das ist auch Lärmbelästigung! (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten des BZÖ.)

Sie sollten begreifen, dass der Zweiradverkehr eine Chance bietet, eine Chance für die Umwelt, eine Chance für den Tourismus. Es sind nicht die jungen Halbstarken und Wil­den, die Sie suggerieren, die „whooouuum“, „whooouuum“ durch die Gegend fahren. Das sind heute meistens Personen jenseits der 30, weil Sie von der Regierung den Motorradverkehr so teuer gemacht haben, dass sich kaum noch wer von den Jünge­ren ein Motorrad leisten kann. Das sind Menschen, die sich den Traum von ein biss­chen persönlicher Freiheit erfüllen.

Die Motorräder mit dem Prüfzeichen der Europäischen Union, die man heute kauft, sind schon so leise, dass es wieder gefährlich wird, weil man die Motorräder nicht hört.


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