das jetzt – nur als Stichwort – bei der Rektorenbesetzung an der Akademie der bildenden Künste ist oder in Krems, an der Donau-Universität.
Für diese Tatbestände braucht es genau diese Maßnahmen, und niemand wird es schaffen, diese Novelle schlechtzureden. Lieber sollten wir alle unsere Unterstützung einer Gleichstellungspolitik geben, die gerechte Einkommenschancen für alle Menschen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie herstellt, denn das ist der beste Schutz vor Ungleichbehandlung und der beste Schutz auch vor allen Unbelehrbaren. (Beifall und Bravoruf bei der SPÖ.)
22.00
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Schittenhelm zu Wort. Gewünschte Redezeit: ebenfalls 2 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.
22.00
Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Sehr verehrte Staatssekretärin! Hohes Haus! Eigentlich steht ein Thema zur Diskussion, bei dem wir uns alle einig sein sollten. Und dennoch – ich kann das nicht unwidersprochen lassen – lesen wir: „Wer schützt Österreich vor Bures?“ – Ich frage mich: Wer schützt Österreich vor solchen, sich so artikulierenden Politikern? (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich habe das nur stichwortartig aufgeschrieben: Es gehe hier um „Umerziehungsprojekte“. – Diesen Begriff kenne ich aus diversen Geschichtsbüchern. Beschämend! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)
Es wurde gesagt: Diskriminierung der Männer, Bildungsdiskriminierung der Buben. – Wollen Sie damit sagen, dass unsere LehrerInnen, Pädagoginnen, Pädagogen die Buben in der Schule diskriminieren? – Ich glaube, es ist eine Entschuldigung angebracht. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Dr. Grünewald.)
Und ich frage mich grundsätzlich: Wieso so aufgeregt? – Wissen Sie, was mich aufregt? Dass wir überhaupt in Österreich, in einer Demokratie, in einem freien Land, im Jahr 2008 ein Gleichbehandlungsgesetz brauchen und hier noch dazu Novellierungen machen müssen, weil der bestehende Gesetzestext nicht ausreicht, weil hier ganz einfach Diskriminierungen vorkommen, weil hier Verletzungen von Menschen, Frauen und Männern vorkommen – in unserem Land.
Und dann stellt man sich hier ans Rednerpult und beschimpft Frauen und Männer, die wir schützen und denen wir ein Maß vorgeben sollten, mit dem sie sich wohlfühlen. Das ist unsere Aufgabe! Nicht aber, hier im Haus die Menschen draußen, Frauen wie Männer zu diskriminieren. Unsere Aufgabe sollte eine höhere sein, und auch die Wortwahl hier im Haus, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist eine bedenkliche. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Ich bewege mich sehr oft und viel in Männergremien oder oft ausschließlich in Männergremien, seit 8 Jahren als Bürgermeisterin, als Bezirksparteiobfrau in einem großen Bezirk, Korneuburg, als Landesleiterin der Frauen Niederösterreichs. Ich habe mit vielen Männern zu tun, aber diese Art der Artikulation habe ich in den ganzen Jahren meiner politischen Arbeit nicht gehört. Und ich hoffe, dass ich sie auch nie mehr wieder zu hören bekomme. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie bei Abgeordneten des BZÖ.)
22.03
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Durchschlag zu Wort. Gewünschte Redezeit: ebenfalls 2 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.
HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite