Wir wissen aber, dass mit Verzögerungseffekten gerechnet werden muss, die natürlich auch Auswirkungen auf das Wachstum und damit auch auf die Beschäftigung in unserem Land haben werden. Daher sind wir gefordert, so rasch als möglich Gegenmaßnahmen einzuleiten, damit sich all jene Vorhersagen nicht bewahrheiten, die von einem starken Steigen der Arbeitslosigkeit und von einem radikalen Absinken des Wachstums sprechen, damit also all diese Auswirkungen nicht eintreten.
Ich meine daher, dass die Bürgerinnen und Bürger von uns erwarten, dass wir gerade im Bereich der Konsequenzen für den Arbeitsmarkt in Zukunft mit derselben Geschlossenheit und vielleicht auch mit derselben Einigkeit vorangehen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)
14.48
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll zu Wort. 8 Minuten Redezeit. – Bitte.
14.49
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren Kollegen auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe es ein bisschen einfacher: Ich habe keinen meiner Vorredner aus unserer Fraktion zu interpretieren, sondern die Aussagen, die die vergangenen Stunden über getätigt worden sind, haben an Klarheit und an Zukunftsperspektiven nichts zu wünschen übrig gelassen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Stummvoll: Das ist der Unterschied!)
Deswegen kann ich gleich mitten ins Thema hineingehen, das heute schon ausgiebig besprochen wurde und das natürlich auch die Zuseherinnen und Zuseher, die Menschen in Österreich ganz besonders bewegt. Wir standen in den letzten Tagen und Wochen sicherlich vor der größten wirtschaftlichen und finanziellen Bewährungsprobe auf den internationalen Weltmärkten seit den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts.
Man sollte auch heute in dieser Sondersitzung mit diesem Beschluss für ein 100-Milliarden-€-Schutzschirmpaket für die österreichischen Banken Folgendes klar und deutlich sagen und davon auch die politischen Notwendigkeiten für die Zukunft ableiten: Nach anfänglichen Schwierigkeiten, in der Europäischen Union eine gemeinsame Vorgangsweise zur Bekämpfung der Finanzkrise und auch die entsprechenden Instrumente zu beschließen, ist es schlussendlich doch genau auf die Einigungskraft, auf die EZB, auf die Gremien der Europäischen Union zurückzuführen, dass nun eine gemeinsame, schlagkräftige Antwort koordiniert werden konnte und dass jetzt in den nationalen Parlamenten die entsprechende nationale Umsetzung vonstatten gehen kann.
Diese Umsetzung dient ja nicht nur der Liquidität und der Aufrechterhaltung der Finanzströme zwischen den Banken, damit auch zukünftig der Wirtschaftskreislauf aufrechterhalten werden kann, sondern natürlich auch der Sicherheit der Sparerinnen und Sparer, der Menschen in unserem Land, die ganz essentiell mit ihren Sparguthaben, mit ihren Krediten abhängig davon sind, dass das Bankensystem Österreichs und der Europäischen Union auch in Zukunft entsprechend Handlungsspielraum hat.
Es ist auch wichtig festzustellen und anzumerken, dass es sich bei den 100 Milliarden € – und da gibt es offensichtlich auch viele Interpretationsschwierigkeiten draußen an den Stammtischen und überall, wo darüber diskutiert wird – nicht um liquide Mittel handelt, sondern um Haftungen, von denen wir alle hoffen und auch davon ausgehen, dass sie eben nicht schlagend werden und unseren Spielraum auch bei der Budgetierung von zukünftig notwendigen Maßnahmen im Wirtschaftsbereich und in den öffentlichen Budgets nicht einschränken.
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