Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 53

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dass wir den richtigen Weg gehen. (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit sowie Zwischenruf des Abg. Vilimsky.)

Meine Damen und Herren, Pellets, Hackschnitzel, Heizöl, Erdgas – das ist das Thema im Winter. Aber wenn die Menschen darüber nachdenken, dass sie das bezahlen müs­sen, dann reduziert sich das Thema sehr schnell, und es ist kein Wunder, dass in den ländlichen Gebieten immer mehr Menschen auf Pellets und Hackschnitzel umstellen. Und recht haben sie! Und gut haben sie sich gefühlt in diesem Winter, und wohl haben sie sich gefühlt, und warm haben sie es gehabt! Und leisten können sie es sich! Und das ist der springende Punkt: Auch jetzt, wo Heizöl angeblich billig ist und bald wieder teurer werden wird, kostet 1 Kilowattstunde ungefähr 5,5 Cent. Beim Heizen mit Pellets kostet 1 Kilowattstunde 4 Cent, und bei Erdgas 7 Cent. Wer mit Pellets heizt, heizt auch jetzt billiger, und er heizt sicherer, und das Geld bleibt im Land. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, es hat Leute gegeben, die haben gesagt, wir können uns auf die Russen und die 40-jährige Freundschaft verlassen – wer sich auf Putin verlässt, der ist verlassen! –, und die, die das gesagt haben, sind im Augenblick ziemlich bla­miert. Putin geht es um Geld, Putin geht es um Macht, und er ist in diesen Fragen rela­tiv gnadenlos; wir haben das erlebt. Alle, die uns einreden wollten, dass wir auf Putin vertrauen können (Abg. Weinzinger: ..., a blonde, so a liabe! – Ruf bei der FPÖ: Was spielt die Ukraine für eine Rolle?), wissen, dass sie das falsche Wort verwendet haben. Wir sollten den Verstand einschalten und ganz normal darüber nachdenken, wie es weitergeht.

Deshalb sind die europäischen Vorgaben die richtigen. Wir haben sie gemeinsam erar­beitet, wir werden sie gemeinsam umsetzen. Wasserkraft, Biomasse, die Sonne, die Erdwärme – wir werden gemeinsam diese Bereiche ausbauen und in den notwendigen weiteren Verwendungen fossiler Energie unsere Abhängigkeit dadurch reduzieren, dass wir zusätzliche Quellen in Anspruch nehmen.

„Nabucco“ ist eine zusätzliche Quelle, aber die Türken haben dann natürlich auch die Hand am Gashahn. Es ist auch so, dass „South Stream“ eine zusätzliche Quelle ist. Aber die beste Quelle ist das Sparen, das, was wir aus dem eigenen Land herausbrin­gen. Es geht dabei um unsere Menschen, um unsere Wertschöpfung und um unsere Arbeitsplätze. Deshalb: Tun wir das, was wir in Österreich am besten können, nämlich sparen, arbeiten und neu schaffen! (Beifall bei der ÖVP.)

9.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofer zu Wort. 5 Minuten. – Bitte.

 


9.38.05

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Meine Herren Bundesminister! Hohes Haus! Man darf nicht immer nur kritisieren. Frei­lich ist es so – das müssen auch wir als Opposition unterstreichen –, dass die heimi­sche Energiewirtschaft und auch die Bundesregierung diese Krise gut gemeistert ha­ben – das sagen wir auch ganz offen –, weil wir in Österreich mit 51 Prozent des Jah­resbedarfs sehr, sehr große Reserven haben. Aber wir wollen ja in Zukunft nicht nur Krisen meistern, sondern wir müssen uns auch darauf vorbereiten, dass wir unabhän­giger werden von Öl und Gas, meine Damen und Herren. Natürlich gebe ich Ihnen recht, Herr Bundesminister, wenn Sie sagen, in den nächsten 10 bis 15 Jahren werden wir nicht aus Öl und Gas aussteigen können – so realistisch müssen wir natürlich sein! –, aber Tatsache ist auch, dass Öl und Gas in Zukunft immer teuerer werden – weil es Ressourcen sind, die auch enden werden – und dass wir natürlich das große


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