Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 74

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Im Bankenbereich musste von der Bundesregierung durch die Bereitstellung öffentli­cher Geldmittel ein Hilfspaket geschnürt werden, um die Stabilität des Geld- und Kre­ditmarktes zu sichern. Es darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass u. a. die Manager gefährdeter Bankinstitute für die hochspekulativen Geschäfte verantwortlich zeichnen und daher diese Führungskräfte in Hinkunft größere Sorgfalt bei der Veranlagung der ihnen anvertrauten Gelder walten lassen müssen.

Jene Spitzenmanager, die übermäßig riskant mit dem Geld der Sparer oder Steuerzah­ler spekulieren, sollten im Falle von Verlusten persönlich haftbar gemacht werden. Denn das von den Menschen hart erarbeitete Geld darf unter keinen Umständen leicht­fertig aufs Spiel gesetzt werden. So haben doch gerade sie durch die Spekulations­(schein)gewinne, teilweise horrende Bonuszahlungen erhalten.

Das äußerst wichtige Maßnahmenpaket, welches die Stabilität des Geld- und Kredit­marktes sichern und durch Bereitstellung öffentlicher Geldmittel im Einzelfall bei ge­fährdeten Instituten existenzsichernd wirken soll, bedarf eben auch der Inanspruchnah­me der gesetzlichen Möglichkeiten des Bundesministers für Finanzen in bezug auf die Festlegung der Vergütung von Vorständen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und Bundesminister für Finanzen werden aufgefordert, das Erforderliche zu veranlassen, damit die Gehälter der Manager von staatsnahen Betrieben (wie z. B. der ÖBB, ASFINAG) und der Manager jener Banken und Versicherungen, die die staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen, mit der Höhe des Gehaltes des Bundeskanz­lers gemäß dem Bundesbezügegesetz gedeckelt werden.“

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Mag. Kogler gelangt nun zu Wort mit einer Redezeit von 4 Minuten. – Bitte.

 


16.41.36

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Frau Präsidentin! Verbliebene zwei Her­ren auf der Regierungsbank! Im Vorfeld dieser Sondersitzung ist ja allerhand angekün­digt worden. Ich möchte mich auf zwei Punkte konzentrieren, weil die Öffentlichkeit, glaube ich, auch ein Recht hat, zu verfolgen, was denn eigentlich mit diesen Ankündi­gungen passiert ist. Zum einen ging es um Belebungspakete gegenüber der darnieder­liegenden Konjunktur, um Beschäftigungspakete, zum anderen um die Managergehäl­ter. Ich beginne beim Zweiten.

Herr Staatssekretär, mir scheint schon, dass das Motto, das gemeinsame Motto der Regierung zu diesen beiden Problemen bislang Folgendes war: Leere Konjunkturpake­te, aber volle Managertaschen! – Das klingt polemisch, es ist aber leider so. Bleiben wir kurz bei den Managergehältern. Uns geht es jetzt, heute und hier in unserem An­trag, den Kollege Pilz anschließend vorstellen wird, nur darum, einmal jene Betriebe im Auge zu haben – nicht staatsnah oder privat oder sonst etwas –, die jetzt die Hand auf­halten müssen – andere sagen, sie sollen kommen –, die auf alle Fälle in irgendeiner Art und Weise Steuergelder beanspruchen, um über die Runden zu kommen.

Das muss nicht schlecht sein, aber eines ist sicher – in dem Bereich kann die Gerech­tigkeitsfrage auch durch eine gewisse Symbolik leben, und darum geht es uns –: Jene


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite