Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 83

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jetzt anschließend auch zu Wort, und dann können Sie sie mit nach Hause nehmen und studieren. Vielleicht wird es ja dann einmal ein bisschen ehrlicher und ein bisschen besser mit dem sozialdemokratischen Auftritt.

Ein Letztes: Ich habe ausdrücklich gesagt, Österreich steht gut da. – Das ist wahr. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.) Aber wenn wir hier nicht diskutieren dürfen, dass entlang des Bankenpakets mit Nebelwerfern gearbeitet wird, wenn man deshalb als Nestbeschmutzer bezeichnet wird, dann produzieren Sie das Problem und nicht die, die darauf hinweisen. (Beifall bei den Grünen. Abg. Mag. Kogler übergibt Staatssekretär Mag. Schieder ein Exemplar der Wifo-Studie.)

11.53


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Staatssekretär Mag. Schieder. – Bitte.

 


11.53.41

Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Mag. Andreas Schieder: Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Finanzminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Werter Herr Abgeordneter Kogler, danke, dass Sie mir eine Kopie dagelassen haben. Das wäre aber nicht notwendig gewesen, Sie hätten die Kopiekosten auch ein­sparen können, denn natürlich kenne ich diese Studie und habe sie auch im Büro. (Ruf bei den Grünen: Lesen!)

In Zeiten der wirtschaftlichen Krise geht es darum, die Ziele zu definieren: die Konjunk­tur zu stabilisieren, die Beschäftigung zu fördern und die Arbeitslosigkeit zu bekämp­fen. Das sind die Schwerpunkte von Finanz- und Wirtschaftspolitik in diesen wirtschaft­lich schwierigen Zeiten. Es geht darum, diese Ziele wirkungsvoll, rasch und massiv zu verfolgen, und mit dem heutigen Beschluss, der hier im Nationalrat gefällt wird, tun wir das auch.

Wir haben damit im konjunkturellen Bereich das zweitgrößte Paket innerhalb der Euro­päischen Union geschnürt. Wir liegen, wenn wir noch unsere Sozialleistungen dazu­nehmen, im absoluten Spitzenfeld innerhalb Europas, was die Bekämpfung der Wirt­schaftskrise betrifft. (Abg. Ing. Westenthaler: Aber Sie liegen!) Steuern senken, klei­nere und mittlere Einkommen entlasten, Familien und kleinere und mittlere Unterneh­men entlasten, das stärkt den Konsum, und das gibt Sicherheit.

Ich glaube, es ist ein großer Erfolg dieser Bundesregierung, dass die Steuerreform ab 1. Jänner 2009 gilt, auch vorgezogen wird und dadurch das Geld rasch bei den Men­schen ankommt. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein paar Eckpunkte noch: 160 000 Menschen zusätzlich werden durch diesen Be­schluss keine Lohn- und Einkommensteuer mehr bezahlen. Es sind damit insgesamt 2,7 Millionen Menschen, die zwar Einkommen verdienen, aber dafür keine Steuern mehr zahlen müssen.

Daraus ergibt sich auch ein starker Frauenschwerpunkt bei dieser Steuerentlas-
tung, weil Frauen relativ stärker entlastet werden als Männer.
(Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist ja wohl ein Scherz! Das ist ein Scherz! Bundesministerin Hei­nisch-Hosek: Das ist kein Scherz! Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek:  es gibt viele, die das nicht haben! Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.) Alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler werden entlastet werden, der Schwerpunkt liegt allerdings bei den kleine­ren und mittleren Einkommen. Frau Abgeordnete Glawischnig! Wenn Sie sich die Ein­kommensverteilung ansehen, dann sehen Sie, dass eben durch diese Entlastung be­sonders Frauen überproportional positiv betroffen sind.

Wir haben auch eine Deckelung bei den obersten Einkommen eingeführt, wo zwar eine Entlastung gerechtfertigt ist, aber wir nicht wollten, dass sie ins Unermessliche steigt, und daher auch einen Deckel eingezogen haben. Prozentuell die stärkste Ent-


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