Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 929

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Angesichts des Widerstands in den Standortregionen wurde die Endlagersuche für einige Zeit „suspendiert“ und soll nun wieder aufgenommen werden. Im Jahre 2008 hat die tschechische Regierung die SURAO (Radioactive Waste Repository Authority) beauftragt, auch militärische Standorte auf ihre Eignung als Endlager zu untersuchen. SURAO teilte am 25. Mai 2009 mit, dass eine vorläufige Analyse zeigt, dass die geeigneten geologischen Bedingungen für ein allfälliges geologisches Tiefenlager für hochaktiven radioaktiven Abfall bei zwei der ursprünglich vorgesehenen sechs militä­ri­schen Standorte bestehen könnten. An diesen zwei Standorten (Boletice und Hradiste) sollen nun ausführliche Untersuchungen durchgeführt werden. Eine endgültige Beur­teilung wird frühestens 2010/2011 feststehen.

Da es sich jedoch vorerst um eine Standortsuche handelt und somit noch kein formel­les Verfahren eingeleitet wurde – in Diskussion ist eine allfällige Projektrealisierung etwa um 2050 (Inbetriebnahme 2065) - kommen diesbezügliche völker- bzw. euro­parechtliche Bestimmungen (z.B. UVP-Verfahren) derzeit noch nicht zum Tragen.

Faktum ist, dass es bereits große Mengen an abgebrannten Brennelementen und radioaktiven Abfällen in der Tschechischen Republik gibt. Diese sind in jedem Falle dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechend zu lagern, zu behandeln und letztlich zu entsorgen.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung werden aufgefordert

die Aktivitäten der Tschechischen Republik zur Suche eines geeigneten Standortes für ein Endlager für hochaktive radioaktive Abfälle laufend zu beobachten,

alle erforderlichen Schritte zu unternehmen, um allfällige Gefahren für Österreich abzu­wenden,

die österreichischen Interessen zum Schutz der Umwelt und der Bevölkerung zu vertreten und

bei einem Genehmigungsverfahren (nicht in den nächsten Jahren zu erwarten) sicher­zustellen, dass der Republik Österreich umfassende Mitwirkung und Beteiligung am Umweltverträglichkeitsverfahren gewährt wird.

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Deimek zu Wort. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.18.35

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Zuschauer auf den Rängen! Ich mache einmal sicherheitshalber keinen Ausflug nach „Maria Danksagung“ und auch nicht nach Maria Taferl. Ich hoffe, dass man meine Worte auch sonst verstehen kann.

Zum Thema: Vor einiger Zeit haben wir in diesem Parlament das Thema Anbauverbot von Gen-Soja behandelt. Ich erinnere mich, kurz darauf hat man Inserate gesehen: Österreich oder – in dem Fall war es Oberösterreich, weil es in den „Oberöster­reichischen Nachrichten“ war – „Oberösterreich ist gentechnikfrei“.

 


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