Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 187

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

anderen Bundesländern. Selbstverständlich sind wir auch höchst daran interessiert, dass das Niederösterreich-Modell in allen Bundesländern greift.

Ich darf Frau Staatssekretärin Marek Lob dafür aussprechen, dass es ihr gelungen ist, mit allen Bundesländern diesen Artikel-15a-Vertrag abzuschließen. Damit wird ab dem Herbst 2010 für alle Fünfjährigen dieser verpflichtende Kindergartenbesuch möglich gemacht. Damit wird allen Kindern, wirklich allen Kindern, unabhängig vom Lebensum­feld der beste Start ins Leben ermöglicht.

Heute sind schon die verschiedensten Zahlen kursiert, wie viele Kinder tatsächlich in Betreuung sind. Herr Abgeordneter Walser, nur um das richtigzustellen: Die Kinderta­gesheimstatistik der Statistik Austria für 2008/2009 besagt, dass 96,3 Prozent aller Fünfjährigen in Betreuung sind. Hier wird berücksichtigt, dass auch die vorzeitig einge­schulten fünfjährigen Kinder mit berechnet wurden, und selbstverständlich sind ja auch die in bester Betreuung. In absoluten Zahlen sind es 78 000 Fünfjährige, die in Öster­reich in Betreuung sind. Es sind 2 980 Kinder nicht in Betreuung, und genau um diese Kinder geht es. Auch diese Kinder sollen jetzt die Chance bekommen, in den Kinder­garten zu gehen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Walser.)

Wien wird wahrscheinlich die größte Steigerung der Kinderbetreuungsquote zu erwar­ten haben, denn Wien hat eine Betreuungsquote bei den Fünfjährigen von 91,9 Pro­zent. 1 300 Fünfjährige sind derzeit nicht in Betreuung. Diese werden von dem neuen Gesetz profitieren. Ich bin sicher, dass es sich um Kinder handelt, die genau diese Bil­dungsförderung sehr dringend brauchen, vielleicht auch diese soziale Kompetenz brauchen und selbstverständlich auch die sprachliche Kompetenz in diesem Jahr errin­gen werden. Und das ist wirklich notwendig und wichtig. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich darf noch den zweiten Meilenstein, der gesetzt wird, nämlich den bundeseinheitli­chen Bildungsplan, der mit dem gesamten Konzept verbunden ist, der wirklich äußerst wichtig ist und den auch die Frau Staatssekretärin vereinbaren konnte, ganz explizit er­wähnen. Es sind also wichtige Schritte gesetzt worden, die vor allem für die Vorbildung und für die Ausbildung von Kindern vor Schuleintritt wichtig und richtig sind.

Ich darf Frau Staatssekretärin Christine Marek für ihren unermüdlichen Einsatz, den sie im Sinne der Familien erbringt, Dank aussprechen. (Beifall bei der ÖVP.)

19.34


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte.

 


19.34.22

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Ja, es ist ein beachtenswertes Werk, das Sie uns hier in Form einer Regierungsvorlage vor­gelegt haben, beachtenswert vor allen Dingen für die Kinder, für die Eltern hier in Ös­terreich und auch beachtenswert, weil es nicht so einfach ist, mit neun Landeshaupt­leuten zu verhandeln und auch zu einem entsprechenden Ergebnis zu kommen. Herzli­che Gratulation auch von unserer Seite, von meiner Seite!

Es ist ja heute schon des Öfteren fast ein Urheberstreit darüber ausgebrochen, wer denn der Erste war, der dieses Gratiskindergartenjahr eingeführt hat. Nur zur Erinne­rung: Niederösterreich bietet, glaube ich, schon relativ lange Kinderbetreuung vormit­tags gratis an. Es ist Kärnten genannt worden.

Ich möchte noch etwas dazunehmen. Für mich ist das jetzt der dritte Artikel-15a-Ver­trag, wo ich mehr oder weniger live dabei bin, das war im Jahr 1997, 1998, als man vom Bund aus versuchte Initialzündungen zu setzen, weil in den Ländern schlicht und einfach zu wenig im Hinblick auf Kinderbetreuung getan wurde, und zwar im Hinblick auf Kinderbetreuung, die sich über den Vormittag hinaus erstreckte und auch im Juli


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite