Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll32. Sitzung / Seite 249

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3. an einem touristischen Attraktivierungskonzept mitzuwirken, um die Auslastung der Gesäusebahn zu steigern.

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Gerade angesichts der beginnenden Urlaubssaison: Stimmen Sie diesem Antrag zu! – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von FPÖ und BZÖ.)

19.39


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, steht im Zusammenhang mit der Materie und daher auch mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Mag. Werner Kogler, Mag.a Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufrechterhaltung des Schienen-Personenver­kehrs durch das Gesäuse

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Verkehrsausschusses über die Regierungsvorlage 227 d.B.: Bundesgesetz, mit dem das Bundesbahngesetz, das Privatbahngesetz 2004 und das Eisenbahngesetz 1957 geändert werden (299 d.B. XXIV.GP)

Seitens der ÖBB wurde kürzlich in den Raum gestellt, kurzfristig mit 1.9.2009 – somit mitten in der Tourismus- und Bergsaison – den Personenverkehr auf der Bahnstrecke durch das Gesäuse einstellen zu wollen. Argumentiert wurde dies mit – in der angege­benen Höhe nicht nachvollziehbaren – großen Einsparungen, die solcherart zu lukrie­ren wären, und zu geringer Auslastung.

Der Nationalpark Gesäuse hat den großen Vorteil, direkt mit der Eisenbahn erreichbar zu sein. Der schienengebundene Personenverkehr durch das Gesäuse ist für den Na­tionalpark und die umliegende Tourismusregion eine unverzichtbare Infrastruktur. Die Anreise mit der Eisenbahn wird von der Nationalpark Gesäuse GmbH aktiv beworben. Derzeit nutzen vor allem Schulen (etwa im Rahmen der Schullandwoche) das Angebot, mit der Eisenbahn das Gesäuse zu bereisen (ca. 7.000 SchülerInnen im Jahr 2008). In Hinkunft soll der Nationalpark Gesäuse am nationalen und internationalen Tourismus­markt verstärkt im Mehrtagestourismus positioniert werden. Gerade in Ballungsräumen verfügen viele Menschen über keinen eigenen PKW und suchen daher vermehrt nach Urlaubsdestinationen, wo eine Anreise mit der Eisenbahn möglich ist. Das kann für den Nationalpark Gesäuse ein wichtiges Auswahlargument sein. Auch aus ökologischen Gründen ist es wichtig, den Nationalpark schadstofffrei erreichen zu können.

Die geplante Streichung der Fahrpläne durch das Gesäuse ist daher aus touristischer, regionalwirtschaftlicher und ökologischer Sicht abzulehnen. Auch die Bürgermeister der künftigen Kleinregion „Gesäuse-Eisenwurzen“ haben sich jüngst bei einem Treffen in Johnsbach geschlossen für die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs der Gesäu­sebahn ausgesprochen.

Im Steiermärkischen Landtag wurde ein entsprechender Antrag für den Erhalt der „Ge­säusebahn“ als prioritären Verkehrsträger für den Personenverkehr bereits gemeinsam von SPÖ, ÖVP und Grünen eingebracht und am 30.6.2009 im Infrastrukturausschuss sowie am 7. Juli im Landtag einstimmig angenommen.

 


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