Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 91

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sondern auf einen frühen Wiedereinstieg, denn es ist wichtig, in dieser schnelllebigen Zeit, aber auch wegen der Veränderungen in der Berufswelt den Menschen die Möglichkeit zu geben, wieder in ihren Beruf einzusteigen.

Da Kollege Dolinschek hier sitzt: Du kennst die Aktion „Baby.Comeback“ der Arbeiterkammer Kärnten. Wir haben gerade bei dieser Aktion gemerkt, dass es, je länger Menschen aus der Arbeitswelt draußen waren und besonders Mütter draußen waren, umso schwieriger war, sie wieder dort hinzubringen. Deswegen können wir diesem Antrag nicht zustimmen.

Eines möchte ich auch sagen, Frau Belakowitsch-Jenewein: Das Motto der FPÖ, „Frauen zurück an den Herd“, können wir schon überhaupt nicht unterstützen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Sagt ja niemand! Hat niemand gesagt! Sie sollen da nicht Unwahrheiten zum Besten geben!)

 


Präsident Fritz Neugebauer (das Glockenzeichen gebend): Den Schlusssatz, bitte!

 


Abgeordneter Hermann Lipitsch (fortsetzend): Danke, Frau Ministerin! Danke, Frau Staatssekretärin! Es werden Ihnen nicht nur die Eltern danken, sondern besonders die Kinder, wenn beide Elternteile die Möglichkeit haben, mehr Zeit mit ihnen zu ver­bringen. (Beifall bei der SPÖ.)

12.41


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Windbüchler-Souschill. – Bitte.

 


12.41.23

Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Zuseher und Zuseherinnen! Das Kindergeld ist komplex und schwer durchschaubar. Das ist nicht nur eine der Hauptkritiken der Grünen, sondern das wurde auch schon von vielen Abgeordneten hier im Hohen Haus bestätigt. 12 plus 2, 15 plus 3, 20 plus 4, 30 plus 6 – das ist keine mathematische Übung für dieses Hohe Haus, sondern das sind die Pauschalvarianten, die hier nun angeboten werden. Zusätzlich kommt dann auch noch die einkommensabhängige Variante dazu.

Kompliziert ist es auch, weil es um Zuverdienstgrenzen geht; es geht um Härtefälle, es geht um Beihilfen, Einbeziehung neuer Partner oder Partnerinnen, Mindestbezugs­dauern, Verlängerungsmodus, was alles nicht einheitlich geregelt ist. (Abg. Dolinschek: Wer die Wahl hat, hat die Qual!) Ein sozial gerechtes System für Familien, für Kinder, für Mütter und Väter sieht anders aus, und gerade für die Kinder ist hier noch großer Nachholbedarf gegeben! (Beifall bei den Grünen.)

Sozial gerecht ist es auch deshalb nicht, weil Alleinerziehende und Patchwork-Familien nicht mit den traditionellen Familienformen gleichgestellt werden. Die Väterbeteiligung in der Kindererziehung, in der Beziehungsarbeit mit den Kindern, ist enorm und ist wirklich essenziell, braucht aber nachhaltige Regelungen, gerade in Bezug auf den Arbeitsmarkt, gerade auch in Bezug auf das soziale System und auf die Gleichstellung der Familiensysteme.

Es braucht Wahlfreiheit für Mütter und Väter, das stimmt. Aber Wahlfreiheit für Mütter und Väter bedeutet auch ganz klare Informationspolitik! Eine Homepage allein wird hier nicht reichen. Es braucht aktive Beratung und Begleitung, um diesem System, diesem komplizierten System auch gerecht zu werden in der Wahlfreiheit.

 


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