Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 86

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schen. Deshalb müssen wir mehr Geld in Bildung investieren und Bildungsland Num­mer eins werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Und drittens will ich, dass junge Menschen kritisch sind, kritisch denken und nicht vor lauter Wut die Faust in der Hosentasche ballen, sondern rausgehen und ihre Meinung sagen. Und das ist gut! 40 000 junge Menschen waren auf der Straße – ja, teilweise mit unterschiedlichen Meinungen, so wie es auch bei Ihnen in der BZÖ ganz, ganz unterschiedliche Meinungen zu ein und demselben Thema gibt (die Abgeordneten Grosz und Petzner: Das BZÖ!) –, wenn also 40 000 junge Menschen auf die Straße gehen, um ihrem Unmut Luft zu machen, dann haben Sie nicht das Recht, sie Anarchos zu nennen!

Herr Buchner (die Abgeordneten Grosz und Petzner: Bucher!), besuchen Sie einmal das Einführungsseminar der Politikwissenschaft! Anarchie bedeutet, dass ich kein Ver­trauen in die Politik habe, dass ich nicht glaube, dass die etwas steuern können. (Abg. Grosz: Das trifft auf die Bildungspolitik in Österreich zu!) Die jungen Menschen in Österreich vertrauen uns aber. Sie glauben und hoffen und wünschen sich von uns, dass wir Lösungen bieten. Sie vertrauen wieder auf die Politik, und das ist gut so.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ganz kurz, um das Märchen mit den Studien­gebühren aufzuklären: Ich selbst habe unter Schwarz-Blau studiert und daher auch mit Studiengebühren studiert, und es hat sich nichts an den Studienbedingungen geän­dert. Das heißt, ich weiß nicht, wohin das Geld geflossen ist, definitiv aber nicht in die Universitäten. Es haben damals die Menschen nicht schneller studiert, und es war die Situation auf den Universitäten auch nicht besser, sondern es wurden jene, die ohne­hin schon benachteiligt sind – wir wissen, jeder zehnte Studierende auf der Uni­versität hat Eltern, die keinen Universitätsabschluss haben –, noch einmal benach­teiligt.

Ich möchte ein persönliches Beispiel nennen, weil ich sehr erschrocken bin über die Aussage der Kollegin Karl, dass heute jemand, der aus Krankheitsgründen nicht studieren kann, auch keine Studiengebühren zahlen muss. Ja, ich persönlich habe einen Freund, der zwei Semester lang aus Krankheitsgründen auf der Universität ausgefallen ist und jetzt bald, Gott sei Dank, sein Studium beenden wird. Er konnte nicht studieren. Von jenen Menschen wieder Studiengebühren verlangen zu wollen ist völlig absurd und unverständlich und wird mit der SPÖ nicht stattfinden. (Beifall bei der SPÖ.)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, bekennen wir uns endlich dazu, dass Österreich das Bildungsland Nummer 1 sein soll, bekennen wir uns dazu, dass wir mehr junge Menschen auf der Universität haben wollen und nicht weniger! Verschwenden wir hier nicht Gedanken, wie ich Menschen von der Uni fernhalten kann, sondern überlegen wir uns, wie wir die Universitäten dazu bringen, dass sie in die Schulen gehen und um junge Menschen werben, dass sie diese herholen und sagen: Studiert bei uns! (Abg. Kickl: Ich würde vorschlagen, die Demonstranten besetzen die Löwelstraße und lassen die Studenten studieren!)

Und, liebe Kolleginnen und Kollegen, zeigen wir den jungen Menschen, dass es gut ist, mehr Bildung in Anspruch zu nehmen. – Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)

14.52


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Cortolezis-Schlager. – Bitte.

 


14.52.23

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Werte Mitglieder auf der Regierungsbank! Kolleginnen und Kollegen! An diesem Tag sind wir uns darüber einig


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