Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 279

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Der sagt euch die Wahrheit!), der das Abkommen mitunterzeichnet hat, sind nicht ein­mal 5 Milliarden Kubikmeter mit der Gazprom vereinbart worden. Das ist ein winziger Bruchteil der gesamten Liefermenge von Aserbaidschan, die rund 60 Milliarden Kubik­meter pro Jahr beträgt.

Mehr kann ich leider wegen der Zeit nicht berichtigen, es wäre aber sehr vieles. – Dan­ke, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

22.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Riepl gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


22.30.00

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Vom Gas zum Internationalen Tropenholz-Übereinkommen, das heute ebenfalls auf der Tages­ordnung steht. Wenn man ein bisschen recherchiert, dann findet man zum Beispiel in Wikipedia, dass Holz eines der ältesten und wichtigsten Roh- und Werkstoffe der Menschheit ist. Nach wie vor übersteigt die jährliche Holzproduktion die Mengen an Stahl, Aluminium und Beton. Jährlich werden rund 3,2 Milliarden Kubikmeter Holz ge­schlagen – das Spannende daran ist, dass mehr als die Hälfte davon Tropenholz ist.

Greenpeace beispielsweise berichtet, dass in Asien und Afrika durch den Raubzug der internationalen Holzkonzerne nur mehr etwa 30 Prozent der tropischen Regenwälder bestehen. In Brasilien erfolgen nach wie vor bis zu 80 Prozent des Holzeinschlages il­legal, vorbei an internationalen Auflagen und Behördenkontrollen.

Wenn man sich das alles anschaut, dann erkennt man, dass sich ein Teil dieser illega­len Ware wahrscheinlich auch in unseren Wohnzimmern wiederfindet.

Die Verwendung von Tropenholz wird in den Industrieländern seit 1970 kritisch disku­tiert. Das Internationale Tropenholz-Übereinkommen, das erstmals 1985 in Kraft trat, ist 1994 neu verhandelt, mehrmals verlängert und im Jahr 2006 als neues Übereinkom­men paraphiert worden. Heute steht eben die Ratifizierung durch Österreich auf der Tagesordnung.

Ein Ziel – das ist schon angeführt worden – ist die Förderung nachhaltiger Erzeugung und die Regelung des internationalen Handels mit Tropenholz aus nachhaltig bewirt­schafteten Wäldern.

Ich persönlich bin auch mit der Kollegin von den Grünen einer Meinung, dass nämlich das Abkommen stärker, verbindlicher und effektiver sein könnte. Aber ein internationa­les Abkommen ist eben nur die Summe der Meinungen aller, die es unterschreiben; das ist leider so.

Zustimmen, glaube ich, muss man diesem Abkommen trotzdem. Das Beste, das wir gemeinsam tun könnten, wäre der Verzicht auf Tropenholz. Das wäre der beste Weg, um in dieser Sache positive Signale zu setzen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

22.33


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Jury gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


22.33.10

Abgeordneter Josef Jury (BZÖ): Frau Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Mit die­ser „Nabucco“-Pipeline – der Name sagt ja schon vieles; Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“ – werden wir uns in die politische Abhängigkeit, in den politischen Arrest der Türkei, der instabilen Länder des südosteuropäischen Raumes begeben. Dieses Ansinnen, meine Damen und Herren, ist eine Bankrotterklärung der Regierung in der Energiepolitik. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Hornek: Das würde ich als Kärntner nicht sagen!)

 


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