Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 130

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Mir ist schon klar, dass es Unterschiede zwischen den internen Stundensätzen und dem, wie sich die Unis gegenüber der Wirtschaft verkaufen, gibt, aber wir wollen ein­mal die Kosteneinsparpotentiale sehen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ein zweiter Punkt ist, wie heute schon einmal angeführt, die Medizin-Uni in Linz. Ich weiß schon, die ÖVP ist wie kein Zweiter Meister darin, in den Ländern und im Bund unterschiedliche Positionen einzunehmen.

Beispiel Schulen: Der Bund blockiert, in den Ländern fordert die ÖVP aber die Neuen Hauptschulen. Wenn die Blockade kommt, regen sich in den Bundesländern die ÖVP-Funktionäre auf.

Man sieht das jetzt auch in Oberösterreich. Dort ist ja ein Großteil der neuen Vergaben für die Neue Mittelschule, sagen wir einmal, politisch eindeutigen Direktoren zuge­gangen, und wenn der Schulversuch zu Ende ist, dann wird man sehen, was das für Auswirkungen auf die Beurteilung dieses Schulversuches hat.

Frau Bundesminister, bitte machen Sie aus dieser Medizin-Uni in Linz keine Taktie­rerei! Gehen Sie auf dieselben Forderungen ein, die auch Ihre eigene Landesgruppe dort stellt, und setzen Sie diesen Punkt rasch um!

Ein dritter Punkt sind die Mittel für die Forschung und die Wissenschaft selbst. Die Wirtschaft braucht viele gute, geeignete Absolventen – Naturwissenschafter, wie es der Kollege von den Grünen heute schon angeführt hat, aber auch Techniker, Männer und Frauen mit Fachwissen und vor allem mit internationaler Erfahrung.

Fördern Sie naturwissenschaftliche Fakultäten wie beispielsweise jene in Linz! Unser Ziel muss wirklich sein, dass Österreich eine Pole-Position bei Forschung und Ent­wicklung einnimmt. Da haben Taktieren und parteipolitisches Kleingeld einfach keinen Platz.

Ich möchte auch noch einen Appell an Sie richten. Auch wenn Sie möglicherweise nicht die erste Wahl Ihres Parteichefs waren, bringen Sie Ihre Erfahrung, und die ist durchaus reichhaltig, in der Politik und in der Arbeit ein, damit in der Wissenschaft in Österreich etwas weitergeht und Österreich weiterhin eine zukunftsträchtige Position einnehmen kann! (Beifall bei der FPÖ.)

12.45


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Zinggl.  Bitte. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Jetzt wird’s wieder fachlich!)

 


12.45.24

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Gestern beim Hochschuldialog im Wissenschaftsministerium – von der ÖVP waren übrigens keine Abgeordneten dort, von der SPÖ auch nicht, so viel zur Ernsthaftigkeit dieses Dialogs – hat Herr General­sekretär Faulmann, den ich sehr schätze ... (Abg. Mag. Molterer: Faulhammer!) – Faul­hammer, Entschuldigung, Friedrich Faulhammer, danke. (Abg. Mag. Molterer: Das sollten Sie schon wissen!) – Nein, nein, das weiß ich schon, aber es ist gestern dauernd verwechselt worden und jetzt ist es mir prompt heute auch passiert; aber das ist nicht das Thema.

Generalsekretär Faulhammer hat einleitend zwei sehr furchterregende – und zwar für alle Anwesenden furchterregende – Drohungen ausgestoßen. Die erste war, er hat gemeint, es bräuchte niemand Angst zu haben, dass der Kurs, der bisher von Minister Hahn gefahren wurde, von der neuen Ministerin nicht fortgesetzt werde. Meine Damen und Herren, dieser Kurs, das wissen wir, hat zu den schärfsten Protesten seit Jahr­zehnten nicht nur der Studierenden, sondern auch der Lehrenden geführt.

 


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