Meine Damen und Herren! Ein Redakteur, der mutmaßliche Neonazis bezahlt, der muss mit Hausverbot belegt werden! (Beifall bei der FPÖ.)
Es gibt auch Möglichkeiten, meine Damen und Herren, sich von den Zwangsmitgliedsbeiträgen beim ORF zu befreien. Und ich sage Ihnen: Wenn es hier keine Konsequenzen gibt, dann werden wir jene Zigtausende Personen, die beim Kollegen Vilimsky gegen die Zwangsgebühren unterschrieben haben, darüber informieren, wie man sich von den Zwangsgebühren befreit. Denn diese Möglichkeit gibt es. (Abg. Grosz: Wie? – Abg. Strache: Am besten da!) Ich persönlich überlege mir auch diesen Schritt. Wer es wissen will, schreibt mir – ich sende die Unterlagen dazu zu. (Beifall bei der FPÖ. – Ruf bei der SPÖ: Schämen Sie sich!)
11.33
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Brosz zu Wort. – Bitte.
11.33
Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Frau Präsidentin! Kommen wir zurück auf die Einwendungen gegen die Tagesordnung, die die Oppositionsparteien heute erheben! Werfen wir zuvor noch einen Blick zurück auf das, was vor genau einem Monat passiert ist: Damals hatten wir die Situation, dass wir zwei Plenartage angesetzt hatten (Abg. Weninger: Und der Brosz hat gefehlt!), und übrig geblieben ist ein Plenartag mit ganzen sechs Stunden (Abg. Weninger: Und der Brosz hat gefehlt bei der Sitzung!), wo vier Anträge auf der Tagesordnung standen, von denen zwei Rechnungshofberichte betrafen. Das heißt, dass die Regierung innerhalb eines Monats ganze zwei Regierungsvorlagen auf den Tisch gelegt hat.
Schon damals wurde über die Frage debattiert, warum es denn eigentlich nicht möglich ist – wenn schon die Regierung im Vorfeld von Wahlen offenbar nicht in der Lage war, zu einem Arbeitspensum zu kommen –, Oppositionsanträge zu behandeln. Es ist vorhin angesprochen worden – die erwähnte Zahl ist korrekt –: Es sind nach wie vor über 700 Materien, die hier im Haus liegen. Und die Frage ist, ob zu einem Parlamentarismus nicht auch das Behandeln von Oppositionsanträgen dazugehört. – Ich weiß nicht, Kollege Cap: „Neuer Parlamentarismus“? Das war ein Schlagwort von Josef Cap. Ich kann mich erinnern, 1999 bis 2006 hat Josef Cap einen anderen Parlamentarismus gefordert. Und passiert ist eigentlich genau das Gleiche, was vorher auch der Fall war: Die Oppositionsanträge sind vertagt worden, sind nicht behandelt worden, haben den Weg ins Plenum nicht gefunden. (Abg. Scheibner: Nein, das haben wir nicht gemacht!)
Jetzt haben wir die gleiche Situation wieder, mit einer etwas verschobenen Vorgangsweise. Es gab nämlich in der Vorbereitung der Sitzung ein Papier, das vorsah, dass jede Menge Oppositionsanträge auf der Tagesordnung stehen. Ein paar davon haben es gerade ins Plenum geschafft – die werden wir heute debattieren, sie betreffen den Bereich Verkehr –, alle anderen – aus dem Wissenschaftsausschuss, aus dem Forschungsausschuss – wurden flächendeckend vertagt. Ich habe die Liste mit, man kann das durchblättern: Zehn Anträge aus dem Umweltausschuss – davon kam einer. Aus dem Wissenschaftsausschuss wurden alle zwölf Anträge vertagt, aus dem Forschungsausschuss waren es sechs Anträge. Sie wurden alle vertagt und liegen nicht hier zur Behandlung vor.
Da frage ich mich schon! Ich meine, man kann ja darüber diskutieren, ob der Sinn wirklich darin liegt, dass es bei jeder Sitzung eine Flut von Gesetzen geben muss. Das ist vielleicht gar nicht der Anspruch, dass das Parlament jedes Mal 50 Gesetze novelliert. Das haben wir manchmal auch schon kritisiert. Aber ich glaube schon, dass das Parlament auch dazu da ist – wenn die Regierungsparteien nicht einmal mehr eine Zweidrittelmehrheit haben, wenn ich richtig zähle, und ungefähr 40 Prozent der Abgeordneten
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