Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 277

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23.22.2124. Punkt

Bericht des Kulturausschusses über den Antrag 971/A(E) der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen betreffend freien Eintritt in Museen (613 d.B.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zum 24. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner. – Bitte.

 


23.22.45

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Damen und Herren! Die Hiobsbotschaften aus der Museumsszene reißen nicht ab, wie wir alle wissen. In der Albertina schwemmt es fast die weltweit einzigartige Grafiksammlung weg. Im Leopold-Museum morschen die Fensterrahmen, und die Fenster sind undicht, man muss schon die Bil­der wegräu­men. (Abg. Mag. Rudas: Frau Minister, machen Sie schönes Wetter!) – Ja, wenn Sie meinen, dass das bei der Albertina der Grund war, dass es geregnet hat, dann muss ich leider entsetzt darauf reagieren, denn dann haben Sie keine Ahnung, was in der Albertina wirklich passiert ist! (Beifall bei der FPÖ.)

Das Volkskundemuseum bröckelt vor sich hin, die Museen verleihen ihre Schätze, und niemand weiß, wohin. Der Rechnungshof hat das aufgedeckt. Und mit dem Segen der ÖVP, der Bezirksvorsteherin Stenzel wird der Museumstempel Secession zu einem Puff verwandelt, und – man möge mir meine etwas derbe Ausdrucksweise verzeihen – dort kann man beim „Rudelpudern“ entweder mitmachen oder zuschauen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich meine, das ist ganz einfach eine Schan­de, nicht nur die letzte Geschichte, die ich jetzt erwähnt habe, sondern die Museen sollten der Stolz unserer Nation sein (Abg. Rädler: Das ist ein Ordnungsruf!) – den Ordnungsruf nehme ich gerne entgegen –, sie sind die großen Institutionen, die unser kulturelles Erbe wahren sollen. Daher ist eine effiziente Subventionspolitik von großer Bedeutung.

Der freie Eintritt für Jugendliche unter 19 Jahren in Museen ist großartig und selbstver­ständlich gutzuheißen. Sehr geehrte Frau Ministerin! Sie wissen, dass wir Freiheitli­chen immer das Zusammenwirken von Bildungs- und Kulturpolitik ganz besonders her­vorgehoben haben, aber es stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass man die 3,5 Mil­lionen € für den freien Eintritt, was das Ganze kosten wird, nicht mit einem Sonderbud­get zur Verfügung gestellt hat, dass man das nicht extra mit dem Finanzminister ver­handelt hat, sondern dass diese Mittel aus dem operativen Budget bestritten werden sollen. Und dieses Geld – Frau Ministerin, Sie wissen das – fehlt den Museen.

Jetzt müssen sich die Direktoren den Kopf darüber zerbrechen, wo sie das Geld ein­sparen können, denn die Erhöhung der Basissubvention hat damit gar nichts zu tun; das haben einige der Kolleginnen der SPÖ im Ausschuss behauptet. Das hat damit gar nichts zu tun, denn diese Erhöhung der Basissubvention deckt gerade einmal die Per­sonalkosten, die inzwischen gestiegen sind, und ich glaube, das wissen Sie auch alle.

Das heißt, wir wollen mit unserem Antrag eigentlich heute darauf hinweisen, dass der freie Eintritt der Jugendlichen das Budget schmälert, und das, würde ich sagen, ist schon eine Schande, wenn es dann einen negativen Ausschussbericht gibt, denn die Ablehnung unseres Antrags bedeutet ja, dass man die Bedeutung der Museen in unse­rem Land verkennt.

Jetzt muss ich noch zu einem anderen Thema kommen, zu einem anderen Schand­fleck kommen, nämlich der Missachtung des Volkskundemuseums im Palais Schönborn


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