Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 59

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Gleichzeitig wird es an den Schulen eine Offensive geben, um genau das zu ver­hindern, was wir nämlich jetzt haben: dass die klassische, traditionelle Lehrstellen­suche beginnt, das heißt, dass die Mädchen Friseurin werden wollen – diese klas­sischen Beispiele – und die Burschen Mechaniker, während wir aber wissen, dass in anderen Bereichen noch durchaus einiges an Lehrstellen frei ist. (Zwischenruf des Abg. Neubauer.) – In diese Richtung wird die Beratung laufen.

Herr Kollege Dolinschek hat es gesagt: Rudi Hundstorfer hat die behinderten Men­schen in seinem Bericht nicht erwähnt. Wir haben aber eine relativ gute Arbeitsteilung: Unsere Behindertensprecherin, Kollegin Königsberger-Ludwig, hat diese Zahlen übernommen und sie mir natürlich mitgegeben. Rudi Hundstorfer hat sein Versprechen wahr gemacht und hat für Menschen mit Behinderungen einiges getan (Abg. Grosz: Das erklären Sie mir!), und so haben wir insgesamt einen Anstieg von 5,3 Millionen € in den Förderungen, die zum Teil Individualförderungen und zum Teil Projektför­derungen sind. (Abg. Grosz: Behindertenmilliarde ist gekürzt!) – All das läuft unter der Devise „Beschäftigungsoffensive für Menschen mit Behinderungen“. Das heißt, in die­sem Bereich wurde auf diese Menschen nicht vergessen, sondern ganz im Gegenteil, es wurde einiges getan. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben heute schon einiges über die Generation Praktikum gehört. Kollegin Schatz hat es gesagt: Die Generation Praktikum ist ein Problem. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, das anzugehen: die eine ist das, was der Herr Finanzminister macht, nämlich einen Praktikanten auszuschreiben, um mit ihm auf Bälle zu gehen, die andere ist das, was Wolfgang Katzian macht, nämlich einen Praktikanten auszuschreiben, der kollektivvertraglich entlohnt wird und dort auch etwas für sein Leben lernt und das auch für seine Bewerbungen verwenden kann. – Das heißt, es gibt einen Unterschied zwischen der Generation Praktikum für den Ball und der Generation Praktikum im Kollektivvertrag mit durchaus guten Chancen für den Arbeitsmarkt.

Lassen Sie mich zum Schluss kommen: Ich bin sehr froh, dass hinter mir ein Minister steht (Abg. Ursula Haubner: Sitzt! – Zwischenrufe bei der FPÖ), der keine Kristallkugel braucht, sondern der sehr wohl weiß, was er in seinem Budget hat, nämlich einen deutlichen Anstieg, vor allem für die Maßnahmen für Jugendliche. Das unterscheidet ihn sehr wohltuend von der heute in der Fragestunde anwesenden Justizministerin. (Beifall bei der SPÖ.)

11.50


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Bartenstein. – Bitte.

 


11.50.01

Abgeordneter Dr. Martin Bartenstein (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Oberhauser, Sie haben auf die Herkunft des Herrn Minister Hundstorfer verwiesen. Diese ist ehrenhaft: Herr Minister Hundstorfer war zuletzt ÖGB-Präsident. Als Sie das gesagt haben, habe ich mich gefragt, wie denn wohl der frühere ÖGB-Präsident Hundstorfer die derzeitige Arbeitsmarktsituation interpretiert und analysiert hätte.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Optimismus ist in der Politik in Ordnung. Ohne Optimismus kommt man nicht aus, aber Optimismus ist nur dann gerechtfertigt, wenn er auf realistischen Basiszahlen ruht. Glas halb voll, halb leer – ich spreche mich dafür aus, den Menschen in Österreich schon die Wahrheit zuzumuten, gerade auch in Sachen Arbeitsmarkt. Die Krise in Sachen Arbeitsmarkt ist für mich erst dann über­wunden, wenn im Jahresabstand die Arbeitslosigkeit nachhaltig sinkt – und, meine sehr verehrten Damen und Herren, das tut sie leider Gottes nicht; noch nicht und


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