Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 150

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Klikovits. (Abg. Grosz: Die Stimme des Burgenlandes!) Ich stelle die Uhr auf 5 Minuten. – Bitte.

 


16.57.03

Abgeordneter Oswald Klikovits (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es ist zumindest eine allgemein anerkannte Tatsache, dass das Leben lebensgefährlich ist. Und dass das Rauchen das zusätzlich beschleunigt, haben wir heute auch von vielen Vorrednern bereits gehört. Ich selbst gehöre gleichfalls zu jenen, die nach dem Grundsatz leben: Nur wer das Laster kennt, kann darüber sprechen!, so wie Grünewald es formuliert hat, und habe auch 20 Jahre lang geraucht und bin jetzt schon zehn Jahre lang rauchfrei. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich bin deswegen zehn Jahre lang rauchfrei, weil ich ein positives Beispiel dafür bin, dass Prävention in den Schulen auch sozusagen im Umkehreffekt auf die Eltern übertragen werden kann. – Ich möchte Ihnen das erklären.

Als mein Sohn in dieses Alter gekommen ist, in dem, wie Frau Glawischnig es ange­sprochen hat, die Kinder zu rauchen beginnen – also mit 11, 12, 13 Jahren –, wurde ihm und seinen Mitschülern in der Schule mit Gesundheitsfibeln vermittelt, dass das Rauchen schädlich ist, dass es ungesund ist und was alles passieren kann. Dann hat mir mein Sohn erklärt, dass ich zu rauchen aufhören soll, weil er nicht will, dass ich sterbe. Und ich habe mit ihm einen Deal geschlossen und habe gesagt: Ich höre auf zu rauchen, und du versprichst mir, dass du nie zu rauchen beginnst! – Und beide haben wir uns daran gehalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Warum erzähle ich das? – Weil ich der Auffassung bin, dass bei allen Maßnahmen, die wir setzen und gesetzt bekommen, die auch hier von uns gesetzt werden im Zusam­menhang mit dem Nichtraucherschutz, ... (Abg. Dr. Graf: Das war aber auch freiwillig? Eine freiwillige Entscheidung war das, oder?) – Das war natürlich eine freiwillige Entscheidung. Ich komme schon noch darauf zu sprechen, Herr Präsident. Es war natürlich eine freiwillige Entscheidung, wie es viele freiwillige Entscheidungen im Leben gibt, um sozusagen seine Gesundheit zu erhalten. Denn: Wenn wir zu viel essen, zu viel trinken oder zu wenig Bewegung machen, dann tragen wir ja auch nicht zu unserer Gesundheit bei. – Auch das ist eine freiwillige Entscheidung, und das ist heute schon angesprochen worden.

Aber worauf will ich hinaus? – Ich möchte Ihnen vielleicht noch ein paar Zahlen nennen, die, glaube ich, auch in einem Zusammenhang mit dem Antrag der Grünen stehen. Wenn Frau Glawischnig vorhin erwähnt hat oder in ihrem Antrag formuliert, dass es möglich ist, dass man mit Preiserhöhungen auch das Rauchen verhindern kann, so kann ich dem nur bedingt zustimmen.

Frau Glawischnig! Im Jahre 1980 haben die Zigaretten im Durchschnitt 15 Schilling gekostet, das ist 1,09 €. Im Jahr 1990 haben sie 1,82 € gekostet – und jetzt, ab Mai, kosten sie 3,50 €. Die Anzahl der neuen Nichtraucher ist leider nicht entsprechend gestiegen. Ich kann Ihnen auch hier Zahlen nennen: Der Anteil der täglich Rauchenden ab 16 Jahren ist bei den Männern von 38,7 Prozent im Jahr 1972 auf 27,5 Prozent im Jahr 2006 gesunken. Bei den Frauen ist leider Gottes der umgekehrte Effekt entstanden: 1972 waren es 9,8 Prozent, und heute sind es 19,4 Prozent der Frauen, die rauchen.

Ich glaube daher, dass es sehr wichtig ist, so wie meine Vorredner es auch ange­sprochen haben, dass wir nicht den Wirten die Verantwortung dafür übertragen können, dass in Österreich nicht geraucht wird, und dass wir mit diesem Gesetz einen wirklich guten Kompromiss gefunden haben, um sozusagen das Zusammenleben zwi-


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