Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 151

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schen Rauchern und Nichtrauchern in einer ordentlichen Art und Weise und mit einem ordentlichen Gesetz zu regeln.

Ich bin auch dafür, dass wir uns ansehen, wie sich diese Situation in den nächsten Jahren entwickelt. Und ich bin mir sicher, dass es uns mit guten Präventions­maß­nahmen gelingt, dass künftighin derartige Gesetze wahrscheinlich nicht mehr notwen­dig sein werden, weil wir dann schon mit guter Überzeugungsarbeit dafür gesorgt haben, dass niemand mehr in diesem Land raucht. (Beifall bei der ÖVP.)

17.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es gelangt nun Herr Abgeordneter Weinzinger zu Wort. Ich stelle die Uhr auf 6 Minuten. Die Gesamtrestredezeit der Freiheitlichen beträgt 10 Minuten. – Bitte.

 


17.02.07

Abgeordneter Lutz Weinzinger (FPÖ): Geschätzte Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister! Bei den letzten paar Rednern bin ich mir vorgekommen, als wäre ich bei der Versammlung einer Selbsthilfegruppe ehemaliger Raucher. Jeden Augenblick hat einer gemeldet: ich habe vor vier Jahren aufgehört – Applaus, Applaus –, ich habe vor zehn Jahren aufgehört – Applaus – und so weiter und so fort. (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Einer, Herr Abgeordneter Keck, hat auch das unterstrichen, was ich schon seit Langem sage: Die abgesprungenen Jesuiten sind die größten Gegner der Kirche, und die abgesprungenen Raucher sind die größten Gegner der Raucher. – Also, ich bin Raucher. (Beifall bei Abgeordneten von FPÖ und ÖVP. – Abg. Dr. Rasinger: Er wird sich noch bekehren!)

Ich bekenne mich dazu. Ich weiß, dass es nicht gesund ist, aber ich bekenne mich dazu. Und Sie werden vielleicht wissen, wenn Sie auf den entsprechenden Seiten nachschauen, dass ich nicht mehr zu den Allerjüngsten gehöre, sondern vermutlich zu den Ältesten hier im Haus.

Meine Damen und Herren, ich bin aber nicht nur Raucher, sondern ich bin auch einer, der sehr gern in Gasthäuser geht; in Gasthäuser oder Wirtshäuser. Der Unterschied ist der: Ein Wirtshaus ist für den Wirt da, und ein Gasthaus ist für den Gast da. Aber wie auch immer, ich gehe gern in Gasthäuser und sitze dort gern an Stammtischen. Das mache ich schon seit der Zeit, bevor ich – nicht: Raucher wurde, sondern bevor ich mich mit der Politik beschäftigt habe. Und das tut recht gut, wenn man im Gasthaus am Stammtisch sitzt und mit den Leuten redet.

Und da kann ich Ihnen schon eines schildern oder bekannt geben: Nicht der über­wiegende Teil, sondern alle, die Raucher und die Nichtraucher, lehnen es zutiefst ab, dass man nicht mehr – rauchend oder nicht rauchend – beieinander sitzen kann in einem Gasthaus. Von den Wirten will ich gar nicht reden, welche Probleme die sehen. (Beifall bei der FPÖ.)

Vielleicht weiß der eine oder andere von Ihnen, dass ich aus Schärding bin, und Schärding liegt an der bayerischen Grenze. Es war einmal ein großer, wunderbarer Freistaat Bayern, der es jahrzehntelang gewohnt war, unter der erträglichen Fuchtel einer sehr, sehr starken, weit über der absoluten Mehrheit liegenden CSU zu leben. Und diese sehr, sehr starke und weit über der absoluten Mehrheit liegende CSU kam einmal auf die Schnapsidee – im wahrsten Sinn des Wortes –, die strengsten Raucher­gesetze einzuführen, die die EU überhaupt kennt – in vorauseilendem Gehorsam unseren EU-Bonzen gegenüber.

Und man tat es. Und es hat sich darüber weniger die Gesamtheit der Wirte, sondern hauptsächlich die Bevölkerung maßlos aufgeregt, also wirklich maßlos! Bei uns in


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