Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 167

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Wir brauchen weniger Bürokratie, und da müssen wir auf jeden Fall über die AMA reden. Dazu werden wir die nächste Sitzung des Landwirtschaftsausschusses nutzen, und ich hoffe, es gibt sie möglichst bald. (Beifall bei der FPÖ.)

17.59


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Brunner. – Bitte.

 


17.59.00

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Ich habe jetzt diese Unterscheidungen und Differenzierungen zwischen AMA-Gütesiegel und anderen Gütesiegeln nicht ganz verstanden, und das ist ja genau das Problem und das, was zur Verwirrung beiträgt. Es ist für die Konsumenten schwierig, auseinander­zuhalten, auf welches Gütesiegel sie sich verlassen können, was genau wo drinsteht, was welches Gütesiegel bedeutet, und deswegen sollte das Ganze schon aus einem Guss kommen. (Beifall bei den Grünen.)

Auch wenn sie genau schauen, können viele österreichische Konsumentinnen und Konsumenten nicht erkennen, ob das Produkt tatsächlich aus Österreich kommt, ob auch die Rohstoffe aus Österreich kommen. Ich denke, wenn man als KonsumentIn in Österreich einkaufen geht, dann sollte man schon sicher sein können, dass dort, wo Österreich draufsteht, auch wirklich Österreich drinnen ist und auch die Rohstoffe aus Österreich kommen.

Viele Menschen in Österreich wollen bewusst einkaufen, wollen sich bewusst ernäh­ren, und da darf man die KonsumentInnen nicht verunsichern, nicht verwirren, sondern da muss man mit einer ordentlichen Kennzeichnung dazu beitragen, dass ihnen das Einkaufen leichter gemacht wird. Die Kennzeichnung dient zur Aufklärung, damit es leicht gemacht wird, bewusst einzukaufen, auch österreichische Produkte zu unterstüt­zen, anstatt hier noch zusätzlich zu verwirren. Es ist ja auch für eine bewusst einkau­fende KonsumentIn fast unmöglich, diesen ganzen Gütesiegel- und Kennzeichnungs­dschungel zu durchschauen.

Ich meine, die Gütesiegel sind nicht nur eine Sicherheit für die KonsumentInnen, son­dern auch für die Regionen. Schauen wir uns doch einzelne Fälle an, so beispielsweise diese Sache mit dem „Hartberger Quargel“. Was immer die Ursachen und so tragisch die Folgen waren, aber: Wenn in einem Produkt Rohstoffe drinnen sind, die von irgendwo kommen, nur nicht aus der angegebenen Region, und dann passiert etwas, dann fällt der Schaden doch auf diese Region zurück.

Ein ordentliches Gütesiegel, bei dem man sich sicher sein kann, dass das wirklich das regionale Produkt ist und dass die Rohstoffe dafür auch wirklich aus der angegebenen Region kommen, trägt auch zur Sicherheit der Regionen und der regionalen Betriebe bei. (Beifall bei den Grünen.)

Ich glaube, dass österreichische KonsumentInnen, wenn sie Fleisch essen wollen – so sie das eben tun wollen –, auch wirklich österreichisches Fleisch essen wollen. Und da reicht das AMA-Gütesiegel eben nicht aus, weil es nicht zwingend ist. Das heißt, es kann passieren, dass Tiere, die in Österreich lediglich geschlachtet werden, als österreichisches Fleisch verkauft werden. Und ich denke, da dürfen die Konsu­mentInnen nicht weiter in die Irre geführt werden.

Es muss sichergestellt sein, dass man sich auf die Qualität verlassen kann – und dass man sich auch auf den Tierschutz verlassen kann, denn ich glaube, niemand in Öster­reich möchte Fleisch essen, das von irgendwo herangekarrt wird, wo alle genau wis­sen, welche Tierquälerei damit verbunden war und ist.

 


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