Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 169

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Füttern mit gentechnisch verseuchtem Futter zu verbieten! Der österreichische Land­wirtschaftsminister könnte das – trotz EU, denn diese hat uns bis heute nicht beweisen können, dass das Verabreichen von gentechnisch verseuchtem Futter nicht gesund­heitsschädlich ist.

Ganz im Gegenteil: Es gibt Studien der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit Mäusen, dass es mit diesem Futter in der zwölften Mäuse-Generation zu gewaltigen Mutationen kommt. – Wer kann denn das bitte verantworten?! – Herr Grillitsch, Sie lachen jetzt wenigstens nicht, aber ich frage Sie noch einmal: Wer kann denn das verantworten?! Verantwortet das eine Bundesregierung, wenn Menschen in Österreich in 100 Jahren massive Störungen haben werden – und das nur, weil Raiffeisen und einige Großkonzerne profitgierig sind? Das gehört doch abgestellt. Das sind wir doch den österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch den Landwirten schuldig. (Beifall beim BZÖ.)

Verstanden hat aber offensichtlich auch niemand, welche Auswirkungen das für die Region Österreich, für den Agrarstandort und überhaupt für den Standort Österreich hat.

Wenn man in Österreich ohne gentechnisch verseuchte Futtermittel auskommen würde, dann wäre das eine ehrliche Produktion, dann würde unser Land wirklich zum Feinkostladen Europas werden, ja ich würde sogar sagen, zum Feinkostladen der Welt.

Solche Futtermittel sind ja wirklich nicht notwendig, denn wir können heute mit Vollfett-Sojabohnen ausreichend für den Eiweißbedarf sorgen – und da träfe man sozusagen gleich zwei Fliegen mit einem Schlag: Getreidemarkt und Getreidebauern wären sofort saniert, und der Landwirt bekäme für sein Produkt wieder einen fairen Preis, einen Preis, von dem er leben könnte – und niemand brauchte ein schlechtes Gewissen zu haben, resultierend aus einer Politik, die mittels Lobbyismus von einigen Großkonzer­nen in eine Richtung getrieben wird, dass die ganze Bevölkerung mit gentechnisch verseuchten Lebensmitteln vergiftet wird.

Meine Damen und Herren, es wäre ganz, ganz dringend, die einmalige Chance zu nützen, dass Österreich diesbezüglich in der EU eine Vorreiterrolle einnimmt, dass unser Land so wirklich eine Modellregion wird und dass vor allem auch die Land­wirtschaft von dieser Geißel befreit wird. Den Landwirten selbst ist es ja oft gar nicht bewusst, was sie da anrichten. Ich glaube, es ist relativ einfach, da einen ersten Schritt zu setzen, nämlich indem die AMA einfach kein AMA-Gütesiegel mehr hergibt für Schweinefleisch, für Geflügel, für Fisch, für Rindfleisch, für Kalbfleisch, wo nicht sicher­gestellt ist, dass die Betriebe ausnahmslos gentechnikfrei gefüttert haben.

Lacht da nicht seitens der ÖVP, sondern macht eine Politik mit Hausverstand und mit Herz! Nehmt eure Verantwortung wahr, denn da geht es wirklich um die gesamte Bevölkerung unseres Landes und nicht um das Wohl von Raiffeisen und einiger Kon­zerne.

Nützen wir die Chance! Sanieren wir Österreich auch diesbezüglich, und werden wir Vorreiter in der gesamten EU! Das würde uns hundertprozentig gedankt werden – und die Landwirte könnten wieder ruhigen Gewissens produzieren! (Beifall beim BZÖ.)

18.09


Präsident Fritz Neugebauer: Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Pirkl­huber, Kolleginnen und Kollegen, dem Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft zur Berichterstattung über den Antrag 578/A der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Pirklhuber,


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