Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 172

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Als vor 50 Jahren im Rahmen des Landwirtschaftsgesetzes der Grüne Bericht einge­führt wurde, ging es um eine preisgünstige Ernährungssicherheit für die Bevölkerung und um die Teilnahme der bäuerlichen Bevölkerung an der allgemeinen Wohlstands­ent­wicklung. Ich glaube, das sind Themen, die heute noch genauso aktuell sind wie damals. Wir haben zwar den Bericht des Jahres 2008, in dem wir mit leichten Steige­rungen beim Einkommen rechnen konnten, doch wir kennen auch das Jahr 2009, in dem wir leider dramatische Rückgänge zu verzeichnen hatten. Dies lässt sich zurück­führen auf die Volatilität der Märkte und die Instabilität. Es ist ganz wichtig, Maß­nahmen zu finden, die Märkte zu stabilisieren und die Preise zu stützen.

Das Ziel des Grünen Berichts ist natürlich die Debatte hier im Plenum, und ich möchte dem Ministerium für diesen umfangreichen Bericht wirklich danken. Es wird oft kritisiert, dass der Berichtszeitraum zu lange zurückliegt, das Jahr 2008 nicht mehr repräsentativ ist. Ich glaube aber, dass der Bericht viele Kennzahlen enthält und es dem einen oder anderen, der heute hier zu dieser Debatte gesprochen hat, nicht schadet – auch wenn die Zahlen aus dem Jahr 2008 sind –, sich über die Gesamtlage ein Bild zu machen und sich etwas genauer zu informieren.

Ein besonderes Segment möchte ich herausgreifen, und zwar anlässlich des Welt­wassertages, der diese Woche stattgefunden hat. Wir haben mit der österreichischen Landwirtschaft – und hier durch den österreichischen Weg einer nachhaltigen Acker- und Wiesenbewirtschaftung – einen ganz wesentlichen Anteil daran, einen der größten Schätze und höchsten Güter unseres Landes zu bewahren – und unsere Leistung ist unser Trinkwasser. Über 1 Milliarde Menschen auf dieser Welt haben kein sauberes Trink­wasser. Es ist eine Leistung der österreichischen Land- und Forstwirtschaft, dafür zu sorgen, dass in Österreich für die Gesamtbevölkerung Trinkwasser in bester Qualität zur Verfügung steht.

Österreichs Bäuerinnen und Bauern tragen seit jeher zur Grundversorgung bei und decken den Tisch. Es ist aber auf Dauer nicht möglich, höchstmögliche Qualität zu niedrigsten Preisen und unter strengsten Bedingungen zu erzeugen. Daher brauchen wir hier Unterstützung. In Zukunft werden wir mehrere Wege gehen müssen. Das ist auf der einen Seite die Grundversorgung, auf der anderen Seite eine Strategie, wie wir mit der weiteren Produktion umgehen. Wir haben hier die drei „T“, denn wir sprechen von dem Teller, dem Trog und dem Tank, wir sprechen von der Ernährung, von der Futterwirtschaft und von der Energiewirtschaft, und in dieser Priorität sehen wir es auch.

Es kann nicht sein, dass wir Lebensmittelproduktion und Energieproduktion gegen­einander ausspielen. Da gibt es kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Gerade die bauernbunddominierte Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass wir der Garant sind für die Grundsicherung und die Grundversorgung unserer Bevöl­kerung und für ein intaktes Ökosystem. (Zwischenruf des Abg. Mag. Gaßner.) Die Kompetenz des Bauernbundes liegt ja vor allem darin, dass wir selbst praktizierende Landwirte sind und daher wissen, wovon wir sprechen. (Beifall bei der ÖVP.)

Der Begriff Nachhaltigkeit ist nicht umsonst ein Wert unserer Bauern, und nicht umsonst hat er sich im Programm der ÖVP zur Richtschnur unseres politischen Han­delns entwickelt.

Ich wollte noch kurz auf die Ausführungen des einen oder anderen eingehen, es zahlt sich aber zum Teil in der fachlichen Diskussion nicht aus. – Herzlichen Dank, Herr Minister! (Beifall bei der ÖVP.)

18.19


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Hakel. – Bitte.

 


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