Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 189

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Man wusste genau, dass dies am 25. März, also heute, im Plenum mehrheitlich ange­nommen wird, hat aber gegen den Beschluss des Ausschusses gehandelt. (Abg. Dr. Pirklhuber: Unglaublich!)

Meine Damen und Herren, ich frage mich, wofür Anträge im Ausschuss behandelt und abgestimmt werden, wenn sich dann kein Mensch, weder der Herr Minister noch seine Untergebenen oder Abgesandten, daran hält! Das müsste sich, meine ich, baldigst ändern, sonst werden die Ausschusssitzungen zu einem einzigen Kasperltheater! – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

19.13


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundesminis­ter Berlakovich zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


19.13.35

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich ersuche Sie dringend, sich in Ihren Wortmeldungen nicht lediglich auf Zeitungsmel­dungen zu beziehen, sondern Fakten widerzuspiegeln! (Abg. Dr. Pirklhuber: Stimmt es also nicht?)

Man kann es sich natürlich so leichtmachen, wie Sie es gemacht haben, und sagen, die armen Elefanten und so weiter, und von Wien aus die Probleme in anderen Ländern regeln. So simpel kann man es sich machen, aber die Welt ist komplizierter, als Sie es hier darstellen!

Faktum ist, dass dieses System – jenes System, wie es die Leute in Sambia und Tansania jetzt beabsichtigt haben, in vier afrikanischen Ländern funktioniert, nämlich in Namibia, in Botsuana, in Simbabwe und in Südafrika, nämlich ein aktives Bewirtschaf­tungs- und Managementsystem der Populationen, wobei gleichzeitig auch die Schutz­maßnahmen entsprechend unterstützt werden –, also Faktum ist, dass dieses System, ein aktives Managementsystem, besser funktioniert als ein System von Verboten! (Abg. Mag. Brunner: Nachhaltige Trophäenjagd?!)

Dass Sie hier wieder einmal eine Skandalisierung machen und einen Beamten, der sich absolut loyal verhalten hat, lediglich anhand von Zeitungsmeldungen verleum­den, finde ich schlimm, wirklich schlimm! (Beifall bei der ÖVP.)

Dabei wurde zu dieser ganzen Diskussion eine internationale Expertenkommission zusammengestellt, die auch im Zusammenhang mit der Europäischen Union vor Ort war und sich der Meinung des WWF, der IUCN, also international unverdächtiger Organisationen angeschlossen hat, die gesagt haben, man kann dem Begehren dieser afrikanischer Staaten Rechnung tragen! Ich meine, das sind doch unverdächtige Zeugen! Die Europäische Union hat versucht, sich dem fachlich zu nähern. – So viel dazu.

Tatsache ist, dass das Abstimmungsverhalten so war, dass Österreich bei Tansania und bei Simbabwe gemeinsam mit der Europäischen Union abgelehnt hat, sodass im Endeffekt beide Anträge abgelehnt wurden. Beim Eisbären wollte Österreich eine stärkere Unterschutzstellung unterstützen. In der Europäischen Union ist jetzt aber eine qualifizierte Mehrheit notwendig. Diese wurde nicht erreicht. Daher hat die Euro­päische Union im Gesamten dann dafür gestimmt, dass es keine stärkere Unter­schutzstellung des Eisbären gibt.

Mir geht es aber darum, dass man bei so einem Thema, wo es um viel Emotion geht – das verstehe ich –, trotzdem versucht, sich dem Thema einigermaßen sachlich zu nähern; und wenn internationale Organisationen diese Thematik sachlich diskutieren wollen, das auch dort zu belassen – und nicht eine Diskussion vom Zaun zu brechen,


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