Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 214

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Die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und damit die Verringerung der Frühverrentung ist ein wichtiger Punkt; gleichzeitig sind diese Maßnahmen natürlich auch deshalb wichtig, damit die Zahl früher, vorzeitiger Todesfälle nach Möglichkeit reduziert wird.

Sehr geschätzte Damen und Herren, das ist eine wichtige Maßnahme, weil man damit sehr viel persönliches Leid verringern kann; es ist aber auch eine ganz wichtige prä­ventive Maßnahme im Zusammenhang mit Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem.

Ich möchte mich bei Bundesminister Stöger für diesen Aktionsplan ganz herzlich bedan­ken. Nicht nur dir gilt mein Dank, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Ich freue mich, dass wir das heute hier im Plenum diskutieren können und damit auch einen Beitrag dazu leisten, dass wir es vielleicht gemeinsam schaffen, dass sich die Österreicherinnen und Österreicher in Zukunft gesünder ernähren. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.47


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.

 


18.47.30

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Minister! Hohes Haus! Anschließend an Ihre Worte, Frau Abgeordnete Csör­gits – also ich habe da meine Zweifel, ob wir uns sehr gesund ernähren, aber möge die­ser nationale Ernährungsplan ein Weg in die richtige Richtung sein!

Wir diskutieren ja immer wieder über Kosten im Gesundheitswesen – 27 Milliarden € Ge­samtkosten. Und wir diskutieren immer darüber, was man im Bereich der Spitäler tun kann.

Das Spital ist der letzte Punkt in der Kette. Jeder, der einmal im Spital war, weiß, dass er eigentlich nicht im Spital sein möchte. Ich habe noch nie einen Patienten gesehen, der gesagt hat, es ist super, im Spital zu sein. (Abg. Dr. Pirklhuber: Richtig!)

Die richtige Ernährung wäre eben ein Punkt, der dazu beiträgt, dass man gesund alt wird und Krankheiten vermeidet, und das ist gesundheitspolitisch nicht uninteressant.

Haben Sie gewusst, dass in Österreich wahrscheinlich mehr Leute an Übergewicht sterben als an den Folgen des Rauchens? Wenn wir die Zahlen aus Amerika auf Ös­terreich übertragen, und das ist sicher zulässig, dann sterben heute schon mehr Leute an übergewichtsbezogenen Krankheiten als an den Folgen des Rauchens!

Nur gibt es beim Rauchen einen Schuldigen – die Tabakindustrie. Beim Übergewicht sind wir oft ein bisschen selber schuld: Wir bewegen uns zu wenig und so weiter und so fort.

Die Kosten liegen mittlerweile bei etwa 8 Prozent der gesamten Gesundheitskosten. Solche Kosten muss man als enorm bezeichnen. Nur kümmert das den Einzelnen nicht, der Einzelne denkt ja nicht an Kassenbeiträge und Kosten, sondern fragt sich: Hilft es mir oder nicht?

Ganz einfaches Beispiel: In Österreich werden jährlich 4 000 Leute Bypass-operiert – also infolge von Verengung der Herzkranzgefäße. Wenn Sie zwei Gruppen bilden, kön­nen Sie nachweisen, dass bei jenen Menschen, die sich anschließend nach der soge­nannten französischen Diät oder Mittelmeerdiät ernährt hatten – viel Gemüse, Salat, Fisch und so weiter –, das Infarktrisiko um 50 Prozent geringer war als bei jenen, die anschließend nur medikamentös behandelt wurden.

Ein anderes Beispiel, Osteoporose: 600 000 Menschen, zu etwa 85 Prozent Frauen, haben Osteoporose im Alter. Das führt zu zirka 30 000 Wirbelkörperbrüchen, zu zirka 20 000 Schenkelhalsbrüchen – früher ein Todesurteil, heute Gott sei Dank rasch ope­rativ sanierbar.

 


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