21.20
Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister! Hohes Haus! Der Feststellung vieler Expertinnen und Experten, dass der illegale Handel mit Waffen einer der Hauptgründe für Menschenverletzungen und Verletzungen des internationalen Völkerrechts darstellt, muss meiner Meinung nach einer weit größeren Bedeutung beigemessen werden, als das bisher der Fall war.
Ein lückenloses System der Endverbraucherkontrolle, wie gefordert, ist dazu unumgänglich.
Die Bewilligungspflicht für Randfeuerwaffen ist ebenso unabdingbar, denn diese oft verharmlosten Kleinwaffen – wir haben es heute schon mehrmals gehört – töten jährlich Tausende von Menschen.
Strenge Bewilligungskriterien und eine straffe Endverbraucherkontrolle sowie schwerwiegende Sanktionen bei nicht widmungsgemäßer Verwendung sind unbedingt notwendig. Da Endverbraucherkontrollen in der Praxis sehr schwierig durchzuführen sind und auch finanzielle Aufwendungen darstellen, müssen diese zum effektiven Schutz der Menschenrechte genauestens erfolgen.
Damit dem illegalen Waffenhandel noch effektiver entgegengetreten werden kann, sollten diese Endverbraucherkontrollen nicht nur durch ein nationales Gesetz, sondern auch durch internationale Abkommen bestätigt werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
21.21
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Glaser gelangt nun zu Wort. – Bitte.
21.21
Abgeordneter Franz Glaser (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Im Sinne des vorliegenden Antrages betreffend eine bessere Kontrolle von Waffenhandel bekennen uns wir von der Österreichischen Volkspartei natürlich zu einer besseren Endverbraucherkontrolle. Ich möchte schon auch feststellen, dass es nicht nur um Waffen geht, sondern durchaus um Produkte, die sowohl friedlich als auch militärisch verwendet werden können. Wie wir schon gehört haben, wird an einer entsprechenden Novelle des Außenhandelsgesetzes gearbeitet.
Generell möchte ich zu den Diskussionen im Menschenrechtsausschuss noch feststellen, dass dort doch sehr viel Ideologie und Fantasie mit schönen Worten diskutiert werden. Die hehren Absichten in Ehren, aber ich glaube, wir sollten doch auch versuchen, Wunsch und Möglichkeit besser in Übereinstimmung zu bringen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
21.22
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Kirchgatterer gelangt nun zu Wort. – Bitte.
21.22
Abgeordneter Franz Kirchgatterer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Mit dem Ende des Kalten Krieges ist weltweit die Zahl der kriegerischen Konflikte zurückgegangen. Eine negative Trendumkehr – ein deutlicher Anstieg – ist leider wieder seit dem Jahr 2005 zu verzeichnen. In mehr als zwei Dutzend Staaten herrschen höchstes Risiko für politische Instabilität und bewaffnete Konflikte.
Viele Konflikte, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten schwelen, werden in Europa kaum wahrgenommen; es sind vielfach Dauerkrisen. Die Ursachen für diese Konflikte
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