Meine Damen und Herren! Die EU muss deswegen – alle zusammen, auch wir in Österreich – ein Projekt zur Stabilisierung des Euro starten, muss den Stabilitätspakt neu definieren, wie es der Herr Finanzminister schon gesagt hat, und wir alle, nicht nur Griechenland, müssen unsere Hausaufgaben machen. Österreich ist nicht Griechenland, aber Griechenland muss uns eine Mahnung sein.
Wir haben gestern das Bundesfinanzrahmengesetz, ein ambitioniertes Gesetz, wie ich meine, im Budgetausschuss diskutiert und beschlossen. Wir werden es übernächste Woche hier in diesem Haus beschließen. Das Gesetz ist ambitioniert. Was wir jetzt als Nächstes brauchen, ist ein Umsetzungskonzept, ein ambitioniertes Umsetzungskonzept.
Meine Damen und Herren, wir erleben es ja jetzt in den Debatten in den Medien: Die Vorstellungen bezüglich der Sanierung unseres Haushaltes gehen derzeit weit auseinander – und das ist auch in einer politischen Debatte normal und legitim, aber, meine Damen und Herren, über Folgendes sollten wir uns einig sein: Alle in Österreich werden ihren Beitrag zur Sanierung leisten müssen, jedoch gemäß ihrer Leistungsfähigkeit. Wir sollten daher hier nicht kleinlich sein, nicht klientel-orientiert herumdiskutieren und herumstreiten (Ah-Rufe beim BZÖ), denn das wird uns nicht zum Ziel führen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Das Gebot muss lauten: Defizitsenkung, Schuldenabbau – und das aber immer unter Schonung unseres Wachstumspfades, auch unter größtmöglicher Schonung der hohen Beschäftigungsrate, die wir in unserem Lande haben.
Wenn wir das alles bei der Sanierung unseres Haushaltes berücksichtigen, dann werden wir auch gemeinsam erfolgreich sein können. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
14.41
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Strache. Ich stelle die Uhr auf die gesamte Redezeit Ihres Klubs. – Bitte.
14.41
Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Werte Frau Präsidentin! Werte Regierungsmitglieder! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eingangs ein paar Anmerkungen zu bisher getätigten Ausführungen. Herr Klubobmann Kopf hat von der Hypo-Alpe-Adria gesprochen, aber rein beiläufig „vergessen“, dass da der Aufsichtsratspräsident sein Parteifreund Martinz, also der Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz gewesen ist. (Aha-Rufe bei der FPÖ.) Diese eigene Verantwortung wird da heraußen also so beiläufig zu erwähnen „vergessen“. (Beifall bei der FPÖ.)
So ähnlich ist es ja auch bei Klubobmann Cap: Seine Parteifreundin Gabi Schaunig ist im Aufsichtsrat der Hypo Alpe-Adria gesessen. Das alles ist für Sie nur so beiläufig – und daher erwähnen Sie von der SPÖ auch gar nicht all die Pleiten, die Sie in der Zweiten Republik zu verantworten haben: angefangen vom „Konsum“, der BAWAG, bis hin zur Kommunalkredit, wo die jetzige Unterrichtsministerin Schmied die Verantwortung im Aufsichtsrat hatte. Und da verweise ich nicht nur auf diese Misere, sondern auch auf andere Skandale: AKH-Skandal, Skylink und so weiter und so fort. Da könnte man ja geradezu endlos fortsetzen. – So viel nur zur politischen Realität und zum Aufzeigen Ihrer Verschleierungstaktik.
Es ist ja hoch interessant, wenn man sich diese aktuelle Debatte und Ihre Ausführungen hiezu näher anhört, nämlich so zu tun – wie Sie das machen –, als ob das griechische Finanzdebakel nicht vorhersehbar gewesen, ja völlig überraschend auf uns zugekommen wäre.
Im „Spiegel“ war bereits am 23. September 2004 Folgendes hiezu zu lesen – ich zitiere –:
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