Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll66. Sitzung / Seite 195

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meine Bürger kümmern, und dann kann ich über den Tellerrand schauen und meine mildtätige und, weiß ich was, wohltätige Ader entdecken. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, zum Abschluss noch: Wenn Sie schon Geld aus Österreich, den österreichischen Staatsbürgern nehmen wollen, dann denken Sie doch einmal an die Altösterreicher, die noch leben, in den k. u. k. Nachfolgeländern. Es ist Zeit, auch dort einmal diese altösterreichische Bevölkerung zu unterstützen – und nicht mit Lip­penbekenntnissen, wenn alles zu spät ist. (Beifall bei der FPÖ.)

18.22


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Unterrei­ner. – Bitte. (Ruf bei der ÖVP – in Richtung der sich zum Rednerpult begebenden Abg. Mag. Unterreiner –: Bitte eine bessere Rede als Ihre Vorgängerin! – Abg. Mag. Unter­reiner: Meine Vorrednerin war großartig, Herr Kollege! – Beifall bei der FPÖ.)

 


18.22.26

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Staatssekretäre! Ganze sechs Sätze – nicht sechs Seiten, sechs Sätze! – stehen im Strategiebericht, und wir haben heute, wo es doch so eine wichtige Nationalratssitzung für die Zukunft wäre, wo wir die Weichen stellen, weder gehört, dass der Kanzler zur Kultur spricht, noch der Vizekanzler. Und da muss ich sagen, das ist eine Schande, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Für unsere Regierung ist also Kultur nur eine Verzierung, ein Ornament, vernachlässig­bar, und nicht das, was sie unserer Meinung nach sein muss. Kultur muss nämlich das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft steht und auf das sie baut, sein. – Ich sehe hier (in Richtung Regierungsbank) ein Nicken. Ich freue mich. (Beifall des Abg. Kickl.) Ich würde bitten, dass man das dem Herrn Vizekanzler weitersagt.

Dabei lebt Österreich von seinem großen kulturellen Erbe, seiner einzigartigen Kultur­landschaft und seinem vitalen Kulturleben. Doch wir haben in den letzten Jahren in Sa­chen Finanzierung in der Kulturpolitik leidvolle Erfahrungen machen müssen. Es gab auf der einen Seite, wir haben das schon einmal besprochen, den Gruppensex im Mu­sentempel – das rote Licht weist darauf hin, meine sehr geehrten Damen und Herren –, während auf der anderen Seite das österreichische Volkskundemuseum in Wien, eines der größten Volkskundemuseen, nämlich das größte in ganz Europa, zerbröckelt, mit Brosamen als Unterstützung abgespeist wird. Man muss täglich um das Überleben kämpfen. Man kann sich nicht einmal Plakate leisten, wenn man dort Ausstellungen macht.

Wir haben heute schon über das Freiluftmuseum Stübing gesprochen. Das ist ja sowie­so ein Skandal der Sonderklasse. Wir werden eurem Antrag zustimmen, meine sehr geehrten Damen und Herren vom BZÖ. (Beifall bei FPÖ und BZÖ.)

Ein weiterer Skandal: Man hat Geld für eine Ausstellung im MAK – ich habe mir er­laubt, den Katalog mitzubringen (die Rednerin hält diesen in die Höhe) – unter dem Ti­tel „Blumen für Kim Il Sung“ (Ruf bei der FPÖ: Das ist ein Skandal!), mit einer Verherr­lichung eines der brutalsten und menschenverachtendsten kommunistischen Diktato­ren. (Abg. Grosz: Und dann erst die Nordkorea-Ausstellung vom – wie heißt er? Wie heißt der Landtagspräsident?)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe es mir angeschaut, und da fällt einem zum Beispiel ein Bild auf mit folgendem Wortlaut: „Mein Führer, dort vorne ist die Front.“ – Nur damit Sie wissen, wovon das handelt. Und in diesem Katalog, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat unsere Bundesministerin ein regimeverherrli­chendes ... (Abg. Grosz: ... Nordkorea-Ausstellung von Landtagspräsident Lobnig!) – Ja, ja. Er wird das schon wissen, nehme ich an.

 


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