Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 231

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gelassenen Ärzten und auch Allgemeinmedizinern ermöglicht werden, in diesem wich­tigen Bereich ihre Zusatzausbildung zu machen.

Auch die Facharztausbildung für die Allgemeinmedizin, die in 13 EU-Staaten bereits Re­alität ist, gibt es in Österreich derzeit leider noch nicht.

Wir meinen, dass es vernünftig wäre, sich bereits im Bereich des Medizinstudiums Ge­danken zu machen, wie das in Zukunft besser gestaltet werden könnte. Ich finde, dass es ein Fortschritt wäre, wenn wir das deutsche Modell übernehmen würden, wo bereits Teile der Medizinerausbildung in das Studium, in das Curriculum eingearbeitet werden und nach dem Studium, nach einem Jahr praktischer Arbeit bereits tatsächlich selb­ständig gearbeitet werden kann, als approbierter Arzt, und als Gegengeschäft sozusa­gen, wenn man möchte, die Facharztausbildung für Geriatrie einzuführen, die dann al­lerdings statt heute, wo der Turnus nur drei Jahre dauert, fünf Jahre dauert. Ich glaube aber, das ist im Interesse der Qualität der Ausbildung und auch der älteren Österrei­cher. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

21.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Ober­hauser. – Bitte.

 


21.03.32

Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser, MAS (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesmi­nister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die Frage der Zusatzausbildung für Allgemein­medizinerInnen ist etwas, was wir in einem Entschließungsantrag beschlossen haben anzugehen. Wir fordern also dazu auf, dass man diese Möglichkeit schafft, denn bis jetzt ist es für AllgemeinmedizinerInnen nicht möglich, ein Zusatzfach zu erwerben. Und gerade das Fach Geriatrie, glaube ich, umfasst einige Bereiche, die man als Zu­satzfach erwerben könnte – das wären Internisten, Physikalisten, aber natürlich auch AllgemeinmedizinerInnen.

Zur Frage des Lehrstuhls für Geriatrie, ein Antrag, der von Kurt Grünewald gekommen ist, der in seinem Antrag sehr wohl schreibt, man müsse die Wissenschaftsministerin dazu auffordern, das zu machen, gibt es keinen gemeinsamen Entschließungsantrag. Dieser Antrag wurde von uns abgelehnt. Vielleicht kann man ja im Wissenschaftsaus­schuss noch einmal versuchen, diese Thematik anzugehen. Wir haben ja in Österreich einen Lehrstuhl für Geriatrie, allerdings an einer Privatuniversität, und dieser ist noch nicht besetzt. Das heißt, im Prinzip gibt es das, aber ich glaube, dass da sicherlich noch geredet werden muss auch bezüglich dessen, wie man da weiter vorgeht.

Zur Frage des Turnus im Studium sind wir, zumindest auf den ersten Blick, geteilter Mei­nung, weil wir glauben, dass das eine deutliche Reduktion der Qualität der Ausbildung bedeuten würde, noch dazu, wenn man weiß, dass approbierte Ärztinnen und Ärzte, wie es sie in Deutschland gibt, nur im Angestelltenverhältnis und nur privat arbeiten könnten.

Das heißt, wir gehen davon aus, dass es dann vor allem Frauen treffen würde, die nach einer einjährigen Ausbildung billige Arbeitskräfte im Spital wären und dann von einer weiteren Ausbildung ausgeschlossen wären.

Das heißt, man sollte sich noch genau überlegen, ob man diesen Weg wirklich gehen möchte. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.05


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Grü­newald. – Bitte.

 


21.05.18

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Ja, es ist richtig: Der Bedarf an Fachkräften in den Gesund-


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