Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 233

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ken bei älteren Patienten oft verzögert, wirken anders. Deshalb haben ältere Menschen ein Recht auf altersgerechte Behandlung durch Ärzte, und zwar durch Ärzte, die spe­ziell geschult sind. Das heißt, auch die Ärzte brauchen demographische Fitness.

Wir wünschen uns diese demographische Fitness auch und vor allem für die Haus­ärzte, denn wir alle wissen, gerade ältere Menschen vertrauen ihrem Hausarzt am al­lermeisten. Und gerade die Hausärzte sind zunehmend überfordert, denn Menschen leiden unter mehreren Erkrankungen, nehmen mehrere Medikamente, und es ist schwie­rig, die einzelnen Erkrankungen zu diagnostizieren.

Deshalb konkret: Es sollte ermöglicht werden, dass sich auch Allgemeinmediziner durch ein Additivfach Geriatrie weiterbilden können. Besser ausgebildete Ärzte – und da schließe ich mich wieder Professor Grünewald an – diagnostizieren besser, helfen, sehr viel Leid zu vermeiden, und helfen natürlich auch, unnötige Kosten zu sparen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

21.10


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter List. – Bitte.

 


21.11.04

Abgeordneter Kurt List (BZÖ): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Gesundheitsminis­ter! Meine Damen und Herren im Hohen Haus! Ein paar Anmerkungen zum Bereich der Geriatrie. Die Menschen werden immer älter. Prognosen gehen davon aus, dass es in den nächsten 20 Jahren rund 750 000 Pflegebedürftige geben wird. Damit steigt natürlich auch die Zahl der geriatrischen Patienten, die besondere medizinische Be­treuung benötigen und diese auch erwarten dürfen. Das ist eine Voraussetzung: dass sie diese auch erwarten dürfen.

Unsere Gesellschaft steht vor einer neuen großen Herausforderung. Für diese betag­ten Menschen müssen jetzt die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Deshalb wurden wir im BZÖ aktiv. Unser Gesundheitssprecher Wolfgang Spadiut und Ursula Haubner wurden im Gesundheitsbereich tätig. Wir vom BZÖ fordern eine Aufwertung der geriatrischen Ausbildung unserer Mediziner und universitäre Forschung. Dafür, ge­schätzte Damen und Herren, ist die Errichtung eines eigenen Lehrstuhls für den Be­reich der Betreuung und Pflege älterer Menschen an den österreichischen Universi­täten ein unbedingtes Muss. Ältere Menschen verdienen die beste geriatrische Betreu­ung, die es geben kann.

Wir sind zufrieden, geschätzte Damen und Herren, dass jetzt auch die Bundesregie­rung und Sie, Herr Bundesminister, und Sie von SPÖ und ÖVP das erkannt haben, denn jede rechtzeitig im Bereich der Geriatrie getroffene Maßnahme ist eine Vorsorge für alle – eine Vorsorge für uns alle für die Zukunft. (Beifall beim BZÖ.)

21.12


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Bundesminister Stö­ger. – Bitte, Herr Minister.

 


21.12.44

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Hohes Haus! Es ist mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich gerade eine Ge­setzesänderung im Zusammenhang mit der ambulanten medizinischen Versorgung zur Begutachtung versendet habe. Ich habe jene Maßnahmen bereits veröffentlicht, die ich setzen möchte, damit es möglich ist, dass im niedergelassenen Bereich Altersmedizin besonders angeboten werden kann, und damit auch Allgemeinmediziner in der Lage sind, in einem Additivfach Geriatrie ausgebildet zu werden.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite