Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll69. Sitzung / Seite 58

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leben können und dass sie ihren Beruf ausüben können und für sich selbst ent­scheiden können.

Ein weiterer Punkt wurde auch schon angesprochen: Ausbildung und Bildung.

Zurzeit ist es so, dass die Mädchen hauptsächlich in zehn Berufsgruppen gehen. Ich erwähne hier nur ein paar: Friseurin, Kosmetikerin, Sekretärin oder Verkäuferin. Das sind genau die Berufe, in denen die Frauen nicht besonders viel verdienen. Daher ist es ganz wichtig – Vorrednerinnen haben es schon gesagt –, dass Frauen und Mädchen schon frühzeitig in andere Berufe hineinkommen und andere Berufe erlernen, um eben mehr Einkommen zu haben. (Abg. Weinzinger: Tischler!) Aber alles, meine sehr geehrten Damen und Herren – das ist für mich wichtig, ist für uns als ÖVP wichtig –, alles ohne Zwang.

Es wurde heute schon sehr, sehr viel über Wirtschaft gesprochen, und ich freue mich besonders, dass auch die Sozialdemokraten ganz besonders auch die Wirtschaft erwähnt haben. Ich darf Ihnen ein sehr positives Beispiel der Unternehmerinnen geben: 37, ja fast 38 Prozent der Unternehmen werden von Frauen geführt. Neu­gründungen, das wurde auch schon gesagt, sind es 41 Prozent. Wenn wir noch die mittätigen Ehefrauen, also jene, die mit ihren Männern gemeinsam ein Unternehmen führen, dazuzählen, dann haben wir Frauen in der Wirtschaft die Mehrheit. Es heißt ja auch: die Wirtschaft. (Beifall bei der ÖVP.) – Und das, sehr geehrte Damen und Herren, alles ohne Quoten!

Herr Abgeordneter Matznetter, Sie haben gesagt: Mehr Frauen in die Wirtschaft und in die Führungspositionen! – Bitte, wir haben das gemacht in der Wirtschaftskammer! Die ÖVP oder der Wirtschaftsbund stellt zwei Vizepräsidentinnen. (Beifall bei der ÖVP.) Sie hätten ja Ihre Position einer Frau überlassen können, es hindert Sie ja nichts daran. Sie haben ja auch tolle Frauen in Ihrer Fraktion! (Zwischenruf des Abg. Dr. Matz­netter.)

Mir ist noch wichtig, bezüglich Aktionsplan zu erwähnen, dass es zu einer Einigung gekommen ist: keine Quoten für Aufsichtsräte in der Privatwirtschaft – ein sehr wesentlicher Punkt aus meiner Sicht! –, und es kam zu einer Einigung für die Erhöhung des Wochengeldes. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Abschließend noch: Wir von der ÖVP stehen für Entscheidungsfreiheit, wir stehen für Unabhängigkeit und für Vielfalt und Fairness. Ich persönlich möchte keine Ver­männlichung, ich möchte Frauen, die immer noch Frauen bleiben. – Danke schön. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

11.06

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Bela­kowitsch-Jenewein. – Bitte.

 


11.07.01

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Die SPÖ hat heute eine Aktuelle Stunde unter dem Titel „Gleichstellung von Frauen forcieren heißt Wirt­schafts­leistung steigern!“ abgehalten. Der Titel bedeutet in Wirklichkeit, Frauen sind dazu da, dass sie die Wirtschaftsleistung steigern, sie sollen also billige Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt sein. – Das ist das Ziel, das die SPÖ hier offensichtlich verfolgt.

Wenn man sich die SPÖ-Rednerinnen so angehört hat, muss man sich wirklich fragen, ob man hier im falschen Film ist. Die Frauensprecherin Wurm stellt sich hierher und sagt, wir brauchen mehr Kinderbetreuungsplätze, wir brauchen ganztägige Schulfor­men, und beim Pensionssystem muss etwas geändert werden. – Frau Kollegin Wurm, Ihre Partei stellt den Kanzler, Sie können das angehen! Aber natürlich sind hier auch


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