Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll69. Sitzung / Seite 57

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Frauen hier geschafft haben. Allerdings können sie ihn in weiten Bereichen noch nicht umsetzen, was ihre berufliche Tätigkeit und ihr Einkommen betrifft, und das ist natürlich die frauenpolitische Herausforderung für die nächsten Jahre.

Wir müssen von der Lehre bis zur Universitätsausbildung durchleuchten: In welche Bereiche gehen die Mädchen?, und wir müssen sie motivieren, in Bereiche zu gehen, in denen sie unterrepräsentiert sind, wo aber die größeren Karriere- und Zukunfts­chancen und Einkommenschancen bestehen. (Beifall bei der SPÖ.)

11.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Fürntrath-Moretti gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


11.01.29

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath-Moretti (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Es ist richtig: Die Wirtschaft und die Gesellschaft können nicht auf Frauen verzichten. Erlauben Sie mir hier eine kurze Bestandsaufnahme.

In Österreich sind 52 Prozent der Bevölkerung weiblich. Die Frauen sind sehr gut aus­gebildet, das wurde schon erwähnt, und 66,4 Prozent der Frauen sind erwerbstätig. Und was noch dazukommt: Wir alle werden immer älter. Frauen erreichen im Durch­schnitt ein Alter von 82,9 Jahren und Männer ein solches von 77,4 Jahren.

Was wollen nun wir Frauen? – Wir Frauen wollen unabhängig sein, wir wollen einen Beruf und diesen auch ausüben. Wir Frauen wollen aber auch auf Familie und auf Kinder nicht verzichten. Daher brauchen wir – es wurde schon angesprochen – ent­sprechende Rahmenbedingungen, die an diese neuen Herausforderungen und an diese neuen Lebensbedingungen angepasst sind.

Wenn wir zurückblicken: Es ist uns ja in den letzten Jahren sehr, sehr viel gelungen, beispielsweise die steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuung. Diese steuerliche Absetzbarkeit ist eine langjährige Forderung von „Frau in der Wirtschaft“, weil gerade die Unternehmerinnen diejenigen waren, die vor vielen Jahren erkannt haben, dass es ohne diese zusätzliche Kinderbetreuung nicht gehen wird. Es war zwar immer ein sehr harter Kampf mit den Sozialdemokraten, und ich bin sehr, sehr froh, dass viele SozialdemokratInnen jetzt endlich auf unsere Linie umgeschwenkt haben – und auch andere Fraktionen – und diese Absetzbarkeit beschlossen haben. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist ganz wichtig, dass Frauen ihre Kinder – da ja sehr viele Frauen Jobs nicht von 9 bis 17 Uhr haben, sondern auch am Abend arbeiten, am Wochenende arbeiten – entsprechend betreuen lassen können und dafür dann eine entsprechende steuerliche Absetzbarkeit bekommen. In diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an unsere Staatssekretärin Christine Marek, die das sehr, sehr stark betrieben hat, und natürlich auch an die Damen und Herren, die das mit beschlossen haben. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Weinzinger: Wo ist sie jetzt, Ihre hochgelobte ...?)

Es ist aber noch zu wenig, dass wir diese steuerliche Absetzbarkeit für Kinderbetreu­ung nur bis zum vollendeten 10. Lebensjahr haben. Alle, die Kinder haben, wissen ganz genau, dass Kinder auch später noch, gerade wenn sie in die Pubertät kommen, eine entsprechende Betreuung brauchen. Deswegen sollen wir diese steuerliche Ab­setzbarkeit auf das 15. Lebensjahr ausdehnen.

Und was noch dazukommt und uns Frauen dann auch wieder hilft: Wir brauchen auch eine steuerliche Absetzbarkeit für Betreuungs- und Haushaltshilfen. Nur dann, wenn wir sicherstellen, dass Kinderbetreuung flexibel und leistbar ist, können wir für die Frauen – für alle Frauen – entsprechenden Freiraum schaffen, dass sie unabhängig


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