Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 15

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Nun zu Österreich: Welche Förderungen gibt es im heutigen Bildungssystem für hoch­begabte Schülerinnen und Schüler beziehungsweise hochbegabte Studentinnen und Studenten?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Einlei­tend möchte ich dazu bemerken, dass Spitzenleistungen eine breite Basis brauchen. Ich bekenne mich klar zur Exzellenz. Wir brauchen Schulen der Exzellenz auf Basis der Begabungen und Interessen der Kinder. Und ich vertrete von meinem Menschen­bild her die Ansicht, dass in jedem von uns ganz bestimmte Begabungen und Talente stecken, und es gilt – in Ableitung von Antoine de Saint-Exupéry –, diese Interessen freizulegen. Dafür braucht es ein Stück mehr Zeit, dafür braucht es eine andere Kultur an unseren Schulen, Zuwendung zu den Kindern, Wertschätzung, Zuversicht, Motiva­tion, und ab 14 Jahren Schulen der Exzellenz in den speziellen Interessengebieten. Das ist mein Bild dazu.

Natürlich haben wir für den Begabtenbereich auch Sonderförderungen. Es gibt ein eigenes Institut, dass da entsprechende Hilfestellung für die Eltern gibt.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur Anfrage 73/M des Herrn Abgeordneten Amon. – Bitte.

 


Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Einen schönen guten Morgen, Frau Bun­desministerin! Wir haben vor zirka einem Jahr die ersten Rahmenbedingungen zur Ein­führung der teilzentralen Elemente für die neue Reifeprüfung im Bereich der allgemein­bildenden höheren Schulen beschlossen. Es war damals einer der wesentlichen Punk­te, das eigentlich für alle maturaführenden Schulformen zu entwickeln. So werden wir heute im Laufe des Tages auch für den Bereich der berufsbildenden höheren Schulen entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen.

Die Einführung der neuen Reifeprüfung ist zweifelsohne eine sehr umfangreiche Auf­gabe, die auch eine Fülle von Vorbereitungsaufgaben nach sich zieht.

Dazu meine Frage:

73/M

„Wann werden – unabhängig von den laufenden Versuchen zur neuen Reifeprüfung – die erforderlichen Vorarbeiten für den Regelbetrieb der zentralen Reifeprüfung an den AHS, wie etwa Leistungsprüfungsverordnung, Lehrplanverordnung, überarbeitete Schul­bücher et cetera, abgeschlossen sein?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: In der Tat ist das Projekt „Neue Matura“ ein Großprojekt. Die Gesetzesbeschlüsse sind das eine, die Umsetzung im Klassenzimmer ist das andere. Im Jahr 2015 werden 45 000 Schü­lerinnen und Schüler und 4 500 Lehrerinnen und Lehrer an 660 Schulstandorten davon betroffen sein. Daher sind Kommunikation und Information das Um und Auf.

Ich freue mich, für den AHS-Bereich sagen zu dürfen, dass von 330 Schulen 280 in die Erprobungsphase integriert sind. Was die Leistungsbeurteilungsverordnung betrifft, so warten wir jetzt die Ergebnisse der Versuche im Bereich Fremdsprachen, was die Kom­petenzniveaus betrifft, ab.

Die Lehrpläne sind auf Kompetenzorientierung umgestellt, und ich möchte betonen: An den Inhalten der Lehrpläne ändert sich nichts! Der Zugang wird neu im Sinne der Kom-


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