petenzorientierung. Ähnliches gilt auch für die Schulbücher. – Wir werden das ja, wie ich hoffe, am Nachmittag einstimmig beschließen.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Amon.
Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sie selbst, Frau Ministerin, haben die Erprobungsphase angesprochen. Natürlich gibt es da unterschiedliche Rückmeldungen. Ich denke, es ist üblich, wenn man neue Modelle aufsetzt, dass es sowohl positive als auch negative Rückmeldungen gibt.
Es wurde von Ihnen angekündigt, dass es einen Evaluierungsbericht über diese Erprobungsphase geben wird. Bis wann wird dieser in etwa vorliegen?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Betreffend den AHS-Bereich, wo jetzt Versuche laufen, wird es, wie schon im Unterrichtsausschuss kurz angekündigt wurde, im Herbst einen Evaluierungsbericht geben, und ich freue mich, wenn wir diesen im Unterrichtsausschuss diskutieren und bewerten werden.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Huber.
Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Das Wiener AMS, das Arbeitsmarktservice, wartet mit alarmierenden Daten betreffend das Pflichtschulniveau österreichischer Jugendlicher mit Migrationshintergrund auf. Neben fehlenden Abschlüssen beklagen die AMS-Berater und -Beraterinnen vor allem ein sinkendes Schulniveau. So macht das AMS darauf aufmerksam, dass bei einigen Jugendlichen, die einen positiven Schulabschluss erreicht haben, die tatsächlichen Kenntnisse nicht mit den Schulnoten übereinstimmen. Die Schülerinnen und Schüler werden beispielsweise in Deutsch positiv beurteilt, obwohl das Niveau nicht den Noten entspricht.
Meine Frage: Gibt es vonseiten Ihres Ressorts Überlegungen, auch im Pflichtschulbereich eine Standardisierung in der Leistungsfeststellung einzuführen, um die Vergleichbarkeit von Pflichtschulabschlüssen zu gewährleisten?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Der wesentliche Punkt sind die Bildungsstandards an der vierten und achten Schulstufe. Die gesetzliche Grundlage ist da. Wir werden damit erstmals österreichweit und flächendeckend für jeden Schulstandort ein Feedback-System, also ein Rückmeldesystem, haben.
Ich hoffe sehr, dass es uns auch gelingt, zu einer wertschätzenden Feedback-Kultur an den Standorten zu kommen, also weg von dem Spiel „Wer hat Schuld?“ und hin zu der Frage „Was können wir tun, um Qualität zu sichern und um besser zu werden?“. – Das muss auch im Bereich der Lehrerfortbildung begleitet werden.
Ich erwarte mir hier betreffend Qualität einen Quantensprung durch die Bildungsstandards. Dann werden wir nicht mehr in großen Abständen auf PISA warten, sondern können für die Qualitätssicherung selbst sorgen.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Walser.
Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Diese Standardisierung und die teilzentrale Matura sind Schritte in die richtige Richtung, die wir sehr begrüßen. Sie bieten darüber hinaus eine Chance, das Rollenbild von Lehrkräften zu verändern, und zwar dann, wenn wir einen nächsten, weiteren Schritt machen, nämlich die Rolle der Lehrkräfte von der Rolle der Prüfer zu trennen. Das heißt, dass Lehrkräfte dann zu Verbündeten ihrer SchülerInnen werden und dass extern geprüft wird.
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