Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 18

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Ich gratuliere zu der neuen Broschüre, die Sie über die Bildungsreform aufgelegt ha­ben. In dieser kann man nachlesen, in welchem Bundesland welche Schule welches Angebot hat. Ich glaube, diese Unterlage ist für alle, die sich für Bildung interessieren, ganz wichtig.

Berufsbildende Schulen sind wichtig. Daher frage ich Sie: Wie sieht eigentlich die neue Reifeprüfung für die berufsbildenden höheren Schulen aus? Wie sieht für diese der Plan aus?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wir haben bei den BHS, in Analogie zum Bereich der AHS, auf dem Drei-Säulen-Modell aufgesetzt.

Das heißt, es gibt eine schriftliche Diplomarbeit. Das ist ganz wichtig zur Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten und für die Hochschulreife. Diese Diplomarbeit wird dann auch präsentiert, es gibt Fragen und Antworten dazu, eine Diskussion.

Die zweite Säule ist der schriftlich standardisierte Bereich: Deutsch, lebende Fremd­sprache, Mathematik, außerdem sind individuelle Zusatzfächer möglich.

Der dritte Teil ist die mündliche Prüfung auf objektivierter Basis. Das heißt, die Schüler und Schülerinnen ziehen einen Themenbereich aus einem Topf, und der jeweilige Prü­fer formuliert dazu die Fragestellung.

Damit haben wir Objektivierungselemente verankert. Ich hoffe sehr, dass wir heute Nachmittag breite Zustimmung zu der Gesetzesvorlage hier im Parlament erreichen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur Anfrage 77/M des Herrn Abgeordneten Dr. Rosenkranz. – Bitte.

 


Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Schönen guten Morgen! Frau Präsiden­tin! Frau Bundesministerin! Beim Schulversuch, bei der – wie Sie ihn auch genannt ha­ben – Bildungsbewegung Neue Mittelschule mit 3 500 motivierten Lehrern – auch das wäre vielleicht noch speziell zu hinterfragen – gibt es an den verschiedenen Schulen im Klassenzimmer zusätzliche Lehrkräfte. Statt eines Lehrers sind dort jetzt oftmals zwei bis drei Lehrer anwesend.

Daher meine Frage:

77/M

„Verfügen Sie bereits über Kostenschätzungen, welche zusätzlichen Personalkosten durch die flächendeckende Überleitung des Schulversuches ‚Neue Mittelschule‘ in das Regelschulwesen entstehen würden?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Eine Kosten- und Ausgabenschätzung wäre sehr leicht anzustellen. Man multipliziert die Klassen der Sekundarstufe 1 mit den sechs zusätzlichen Stunden, das sind 19 250 €, und man hätte dann quasi die Gesamtkosten, wenn man die Neue Mittelschule ein­führt. Aber das ist nicht das Konzept.

Die Neue Mittelschule ist ein Modell auf dem Weg zur gemeinsamen Schule. In einem Masterplan, der dann erstellt wird, wenn die Regierung dazu grünes Licht gibt, müssen wir die Kosten dem Nutzen gegenüberstellen. Das heißt: Was bedeutet das seitens der Schulerhaltung, wenn wir die Sekundarstufe 1 vereinfachen? Aber das Ganze macht natürlich nur dann Sinn, wenn sich auch der Erfolg zeigt. Das heißt, es ist keine Nach-


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