Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll74. Sitzung / Seite 41

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Das ganz Entscheidende in der Luftfahrt ist natürlich jetzt, dass wir aufgrund der wirt­schaftlichen Situation schauen, dass wir alle möglichen – aus Umweltgründen, wie Sie erwähnt haben, aber auch aus ökonomischen Gründen – Einsparungsmaßnahmen vornehmen und ausloten. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Daher ist zum Beispiel der Luftraum über Europa von 35 Lufträumen auf neun zu redu­zieren. Dieses Projekt wird schneller umgesetzt werden als die Solarflieger, die wir in den letzten Tagen in den Zeitungen gesehen haben, und dazu führen, dass es wirt­schaftlicher ist, weil es weniger Kerosin braucht und für die Umwelt besser ist, wenn wir diesen Single European Sky bald umsetzen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Lugar, bitte.

Ich muss Sie, Frau Bundesministerin, ebenso wie die Abgeordneten darauf aufmerk­sam machen, diese kurze Redezeit einzuhalten. Wir werden sonst heute mit der Fra­gestunde nicht fertig. – Bitte.

 


Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Vor einigen Jahrzehnten war es noch so, dass eine Bahnreise auf vielen Strecken immer günstiger war als eine Flugreise. Mittlerweile hat sich das komplett ins Gegenteil ver­kehrt. Es ist so, dass eine Flugreise oft den Bruchteil einer Bahnreise kostet. Jetzt fra­ge ich mich, was da bei den ÖBB schiefläuft, dass die Preise immer weiter steigen, während die Preise im Flugverkehr in den letzten Jahren stark gesunken sind. Jeder Betriebswirtschaftler kann Ihnen bestätigen, dass die Bahn an und für sich günstiger anbieten müsste als eine Fluglinie – von der Logik her. Offensichtlich gelingt das nur bei den ÖBB nicht.

Daher: Was läuft in diesem Bereich falsch? Wo versickert das Geld? Wo wird inef­fizient gearbeitet, dass die ÖBB überhöhte Preise verlangen müssen und deshalb eine ökologische Fehlentwicklung stattfindet, die korrigiert werden muss?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Bures: Herr Ab­geordneter, Ihr Klubobmann hat mir zugeflüstert, dass Sie heute Geburtstag haben. Ich gratuliere Ihnen dazu recht herzlich! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und BZÖ.)

Was das Preisniveau zwischen Schiene und Luftfahrt betrifft, ist es so, dass wir natür­lich bei den Preisen auf der Schiene nicht annähernd kostendeckend sind, sondern im Schnitt nur rund 30 Prozent der Kosten über Ticketpreise getragen werden. Die an­deren 70 Prozent sind jene Maßnahmen – ob das Seniorenkarten, Vorteilskarten für Familien und für Junge sind –, wo das Ticket, vor allem auch bei Pendlerinnen und Pendlern, gefördert wird.

In der Luftfahrt haben wir eine ganz andere Entwicklung. Und Sie wissen genau, die Austrian Airlines kämpfen zum Beispiel damit, dass es auf diesem Markt natürlich auch Billigbieter gibt. Und ich glaube, dass dieser Wettkampf und diese Dumpingpreise im Bereich der Luftfahrt eine kurzweilige Erscheinung sind und sich auch – weil Sie ge­fragt haben, ob das ökonomisch ist – ökonomisch nicht rechnen. Daher, so meine ich, ist es gut, wenn es stabil gestützte Preise gibt, wie wir sie bei der Bahn haben, und die­se auch fördern, weil die Kosten von den Passagieren nicht getragen werden könnten. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Tadler.

 


Abgeordneter Erich Tadler (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Bundesministerin! Die An­zahl an anlagebedingten Langsamfahrstellen stieg im Zeitraum 2005 bis April 2009 von 204 auf 336, also um 65 Prozent, die kumulierte Gesamtlänge an Langsamfahrstellen wuchs im gleichen Zeitraum von 273 auf 395 Kilometer, also um 45 Prozent.

 


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