Aber lassen Sie mich auch etwas zu den Kritikern der Novelle sagen: Es wurde sehr wohl versucht – und der Herr Minister hat es ja auch gesagt –, alle Akteure mit ins Boot zu holen. Weil Herr Matznetter mit seinem Beitrag bei der öffentlichen Auflage erwähnt wurde – denn der Wirtschaftsverband hat hier Einwendungen gemacht, und die wurden sehr wohl berücksichtigt –: Das waren Einwendungen verfahrenstechnischer Natur, und natürlich wird das Gesetz unterstützt. (Abg. Weinzinger: Das ist ein Braver!)
Viele Verbesserungen im IG-Luft stehen außer Streit – ich denke da an die Neuregelung für PM2,5 gemäß der Luftqualitätsrichtlinie oder auch an die Plakettenregelung. Es ist eine deutliche Verbesserung für den Umweltschutz, eine Regelung für bessere Luft, und die Novelle wurde von allen, auch von vielen Umweltorganisationen sehr begrüßt.
Kritisiert wurde der Ausnahmenkatalog im § 14. Aber da ist es sehr schwierig. Was würden Sie herausnehmen, wenn Sie sagen, das ist zu extensiv? – Ich sage zum Beispiel, die Ausnahme, dass die Land- und Forstwirte in Ausübung ihrer Haupttätigkeit teilweise alte Fahrzeuge verwenden dürfen, ist für mich nachvollziehbar. Das kann aus meiner Sicht auch so sein.
Wir werden jedenfalls die Verkehrsemissionen weiter senken und mit verschiedenen Maßnahmen Anreize schaffen, um baulich veraltete und klimapolitisch bedenkliche Betriebe an den Stand der Technik heranzuführen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass diese Novelle einen ganz wesentlichen Fortschritt gegenüber der bisherigen Rechtslage darstellt. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Matznetter: Richtig!)
11.35
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Brunner. – Bitte.
11.35
Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Herr Landwirtschaftsminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich werde zum Immissionsschutzgesetz-Luft sprechen, möchte aber zuerst schon noch ein bisschen etwas Allgemeines sagen.
Herr Minister, ich verwahre mich dagegen, dass Sie allen, die kritisch zur Umweltpolitik in Österreich Stellung nehmen, zu unterstellen versuchen, dass sie Österreich schlechtmachen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten des BZÖ.)
Österreich ist leider kein Umweltmusterland mehr. Sie machen Österreich zum Müllimportland! Wir haben das schlechteste Ökostromgesetz in Europa, und wir sind Klimaschutzschlusslicht. Sie können mir glauben, das ist nichts, worüber ich mich freue. Österreich als Umweltmusterland war etwas, worauf man wirklich stolz sein konnte, und es ist wirklich schmerzhaft, dass wir davon abgehen und immer schlechter und schlechter werden. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hornek: Der Wahlkampf ist vorbei!)
Es ist unser Ziel, wieder Umweltmusterland zu werden, und da werden Sie sich auch Kritik anhören müssen!
Und im Übrigen, wenn Sie jetzt sagen, Sie haben schon wieder einen Vorschlag gemacht, dass es einen Ökotopf für Ölkonzerne gibt: Schön, wenn Sie Vorschläge machen, schön, wenn Sie unsere Vorschläge zwei Tage, nachdem wir sie gemacht haben, aufgreifen und weitertransportieren. Nur, was ich gerne einmal von Ihnen hören möchte, ist nicht, welchen Vorschlag es gibt und was gemacht werden sollte, sondern was tatsächlich gemacht wird! Also: Maßnahmen setzen und umsetzen – und nicht nur immer versprechen, inserieren, diskutieren. Wir müssen endlich handeln! Und das erwarte ich mir von Ihnen. (Beifall bei den Grünen.)
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite