Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll74. Sitzung / Seite 80

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kannt, dass gerade die Feinstaubproblematik ein gesundheitsgefährdender Faktor ist. Dazu kommt auch noch der Umweltaspekt, der verdeutlicht, wie wichtig ein funktionie­rendes IG-Luft ist.

Mit der Vereinheitlichung der Maßnahmen im Sanierungsfall haben die Landeshaupt­leute eine breite Palette an Möglichkeiten, um die Luftqualität effizient und mit einem Höchstmaß an Verwaltungsvereinfachung zu verbessern. Den Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie zu schaffen, ist sicher nicht einfach, aber gerade in dieser Ge­setzesmaterie ist diese Gratwanderung sicherlich sehr gut gelungen.

Viele Immissionsverursacher muss man natürlich genauer betrachten, um strategische Fehler zu vermeiden. Man kann nicht einerseits den Ausbau der Biomasse und der er­neuerbaren Energie fordern und andererseits gesetzliche Barrieren schaffen, die dies verhindern. Ich glaube, darauf ist auch dementsprechend Rücksicht genommen wor­den. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir alle wünschen uns mehr Energieunabhängigkeit. Darum ist es wichtig, dass das auch in dieser Gesetzesmaterie verfolgt wird.

Tatsache ist, dass es viele Wünsche nach Ausnahmen gegeben hat, speziell aus dem Hobby- und Freizeitbereich, immer mit dem neidvollen Querverweis zu Land- und Forstwirtschaft, wo es Ausnahmen gibt, wenn es sich um den Traktoreneinsatz in der bäuerlichen Produktion handelt – Ausnahmen, die übrigens nicht mehr gelten, wenn die Maschinen gewerblich eingesetzt werden. Da ersuche ich, zu unterscheiden, ob es darum geht, eine heimische bäuerliche Lebensmittelproduktion abzusichern, oder da­rum, Spaß- und Freizeitbetätigungen zu regeln.

Gerade das Immissionsschutzgesetz-Luft zeigt, dass es möglich ist, praktikable, flexi­ble und effektive Maßnahmen im Umweltbereich anzubieten. Es wäre wünschenswert, wenn dies in anderen Gesetzesmaterien auch so einfach wäre. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

12.05


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte. (Abg. Ing. Schultes: Ist die Hose schon geflickt? – Abg. Grosz – auf dem Weg zum Rednerpult : Wenn das dein einziges Problem ist, dann gratuliere ich dir!)

 


12.05.22

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Bundesminister, Sie sind doch eine besondere politi­sche Spezies, denn Sie sitzen dort oben auf der Regierungsbank in Ihrer Selbstherr­lichkeit, verteilen quer durch die Fraktionen Haltungsnoten an Abgeordnete, die Sie als Oberlehrer bezeichnen, gaukeln uns vor, dass Sie die Weisheit morgens täglich mit dem Silberlöffel verspeisen – dabei sind Sie mit Abstand der schlechteste Landwirt­schafts- und Umweltminister in der Geschichte der Zweiten Republik! (Abg. Grillitsch: Wie sprichst du?! Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP. Abg. Grillitsch: Oberleh­rer! Zwischenbemerkung von Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich.– Ich würde sagen, das ist objektiv beurteilbar. Ich hoffe, Sie verstehen meine Worte trotz der Dol­metschschwierigkeiten von einem Steirer zu einem Burgenländer, ansonsten können wir ja einen Zwischendolmetsch einschalten. Ich weiß, das ist ziemlich schwierig, bis das die Burgenländer verstehen. (Beifall beim BZÖ. Abg. Dr. Bartenstein: Was soll diese Polemik?!)

Sehr geehrter Herr Bundesminister, Sie legen uns heute hier de facto ein Gesetz vor, das schlussendlich verantwortungslos ist (Abg. Grillitsch: Warst du im Ausschuss?) – nämlich auch deshalb, weil Sie mit diesem IG-Luft den Menschen in Österreich vorgau­keln, dass Sie das Feinstaubproblem in irgendeiner Weise in den Griff bekommen wür­den.

 


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