Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll74. Sitzung / Seite 228

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Jeder Schritt in Richtung mehr Energieeffizienz ist okay. Aber ich glaube, wenn wir es ernst nehmen, dass wir hier etwas weiterbringen wollen, dann braucht es einen weite­ren Schritt. Daher möchte ich die Forderung der Sozialdemokratie nach einer leistungs­fähigen, bundeseinheitlichen Energieeffizienz wiederholen und auch der Meinung Aus­druck geben, dass wir das möglichst bald angehen sollten.

Eine gute Gelegenheit werden die Verhandlungen für die zu beschließende Energie­strategie sein. Ich hoffe sehr, dass es gelingen wird, dann auch im Hinblick auf Ener­gieeffizienz einen weiteren großen Schritt zu machen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Amon.)

19.27


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Themessl. 2 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


19.27.51

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir werden dieser Umsetzung der EU-Richtlinie zu­stimmen, aber ich möchte das zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass auf dem österreichischen Energiesektor nicht alles Gold ist, was glänzt.

Wir wissen, dass die österreichischen Energiekosten sehr hoch sind und dadurch zu ei­nem Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern führen. Wir wissen, dass E-Control und die Bundeswettbewerbsbehörde seit mehreren Monaten oder Jahren davon spre­chen, dass es einen mangelhaften Wettbewerb in Österreich gibt, dass es sogenannte intransparente und sogar monopolistische Marktverhältnisse gibt, was für den österrei­chischen Energiesektor alles andere als gut ist.

Ich würde Sie schon ersuchen, Herr Bundesminister, auch in diesem Bereich einmal tä-
tig zu werden, damit auch in Österreich der Liberalisierungseffekt des Strompreises
grei­fen kann. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

19.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Brunner. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.28.56

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Kolle­ginnen und Kollegen! Mit dieser Artikel-15a-Vereinbarung setzt Österreich jetzt die EU-Energieeffizienz-Richtlinie um. Das ist zwei Jahre zu spät. Außerdem hätte man das viel­leicht auch mit einem einheitlichen Bundesgesetz machen können. Ich hoffe dennoch, dass das jetzt ein Beitrag zur Erreichung der Ziele bei der Energieeffizienz ist. Ansons­ten legt man es in Österreich mit den Zielen, was erneuerbare Energie angeht, nicht so ambitioniert an, das sehen wir jetzt am Nationalen Aktionsplan Erneuerbare Energien.

Herr Minister, Sie haben gesagt, Sie wollen den Ball flach halten. Es ist zwar Fußball-WM, aber ich glaube, flach spielen und hoch gewinnen wird es in diesem Fall nicht spie­len. Wenn wir bei den erneuerbaren Energien den Ball flach halten, werden wir, glaube ich, sehr, sehr hoch verlieren. Wir werden weiter Klimaschlusslicht bleiben, wir werden weiter Ökostrom-Ausbaustopp haben und wir werden weiter voll im Öl bleiben. (Heiter­keit bei den Grünen.) Wenn Sie sagen, Ball flach halten, dann sollten Sie auch das da­zusagen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ich finde es ja ganz nett, wenn jetzt der Landwirtschaftsminister auftritt und sagt, das sei alles viel zu wenig ambitioniert, und wieder einmal das Öko-Feigenblatt macht, nur ist es ein bisschen unglaubwürdig. Es ist irgendwie ein doppeltes Spiel, das da von der ÖVP der Bevölkerung vorgegaukelt wird. Denn: Sie haben immerhin gemeinsam die Energiestrategie gemacht.

 


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