Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll80. Sitzung / Seite 198

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

19.25.29

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Debatte zu dem Kunstbericht zeigt, welchen hohen Stellenwert Kunst und Kultur haben, nämlich indem auch in budgetär schwierigen Zei­ten ein Zeichen gesetzt wird.

Dieser Kunstbericht ist öffentlich einsehbar. Die Verteilung der mehr als 91 Millionen € an budgetären Kunstmitteln ist sehr transparent dargestellt und sehr nachvollziehbar für alle. Ich möchte daher auch auf einige Punkte eingehen, die darin genannt sind.

Für die Zukunft unseres Landes ist die von der Frau Ministerin auch jetzt in ihrer Stell­ungnahme vorgenommene Schwerpunktsetzung der Nachwuchsförderung enorm wich­tig. Ein wichtiger Beitrag dabei sind die verstärkte Kulturvermittlung an den Schulen so­wie verschiedene Kunstschwerpunkte in der Lehrerförderung.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf den seit heuer möglichen Gratiseintritt für Kinder und Jugendliche in die Museen verweisen, wodurch es im ersten Halbjahr zu ei­ner Steigerung der BesucherInnenzahlen um ein Drittel gekommen ist. Viele dieser jun­gen BesucherInnen werden später einmal als Erwachsene bei der Kunst hängen blei­ben, weiterhin Museen, Ausstellungen besuchen, und sehr viele junge Museumsbesu­cher werden auch eine andere, offenere Einstellung zur Kunst sowie zur sozialen Um­welt erlangen, als sie vor ihrem Kontakt mit der Kunst hatten.

Aber noch ein Wort dazu, wie die freiheitliche Opposition Kunst- und Kulturpolitik ver­wirklicht sehen möchte. Die FPÖ hat ja im Ausschuss, aber auch sonst schon verlangt – auf den Rechnungshofbericht verweisend –, dass es zu Einsparungen bei den Subven­tionen kommen sollte. Ich frage daher: Sollen nur mehr genehme KünstlerInnen geför­dert werden?

Es wird im Rahmen der Subventionen Qualität gefördert – und nicht die Gesinnung. Ein Kaputtsparen kann es natürlich auch nicht geben. Es wird hier so gesprochen, als hätte es den Bericht zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler nie gegeben, wenn da noch gespart werden soll. 37 Prozent der Kunstschaffenden leben unter der Armutsgrenze, und das durchschnittliche Einkommen von Künstlerinnen und Künstlern beträgt aus ihrer künstlerischen Tätigkeit 4 500 € netto pro Jahr.

Die Studie zeigt, wie wichtig diese Förderungen und Subventionen sind und dass viele Künstlerinnen und Künstler ohne diese Förderungen nicht leben könnten. Wir wären sehr arm, hätten wir die künstlerischen Leistungen nicht, die da erbracht werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Österreich eine gut funktionierende Kultur­förderung hat und eine lebendige, kritische und international anerkannte Kulturland­schaft besitzt. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

19.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Corto­lezis-Schlager. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.29.08

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Sehr geehrter Herr Vorsit­zender! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Öster­reich verdankt seinen internationalen Ruf zu einem Gutteil seinen künstlerischen, kultu­rellen und wissenschaftlichen Leistungen. Österreich ist in der Kunst eine der maßgeb­lichen Kulturnationen und dies sowohl in den Künsten selbst als auch in der künstleri­schen Bildung und Fortbildung. Dies wird auch im vorliegenden Kunstbericht dokumen­tiert. Wer diesen Kunstbericht liest, muss aber auch an die Kunstuniversitäten selbst den­ken.

Die österreichischen Kunstuniversitäten sind weltweit anerkannt. Dieses kreative Po­tenzial gilt es in der Bildung, der Erschließung der Künste und der Förderung der Kunst


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite