Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll80. Sitzung / Seite 203

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dass junge Künstler im Parlament, in der Säulenhalle oder vielleicht in einem anderen Rahmen irgendwo ein Werk präsentieren? Haben wir die Gelegenheit gehabt, angekauf­te Werke – es gibt dort Listen von Ankäufen – zu sehen, zu sehen, was dort geschieht? Steht das im Internet? – Nein, dort stehen die Namen von Künstlern und die Beträge, die sie bekommen, zum Teil verschanzt hinter irgendwelchen – natürlich, wahrscheinlich mit gutem Grund, aus dem künstlerischen Empfinden heraus gewählten – Namen. Wir kön­nen es jedenfalls nicht nachvollziehen. Wir sind jedoch nicht da­zu da, mit dem Steuer­geld so großzügig umzugehen. Jeder andere muss seinen Antrag auf Punkt und Bei­strich ausfüllen. Was damit passiert, können wir nicht sehen, weil wir das hier so nicht verfolgen können.

Jetzt zur Museumspolitik: Im MAK wird jede Eintrittskarte, von der kostenlosen bis zu jener eines Vollzahlers, mit dem höchsten Förderbetrag, nämlich mit 52 € gesponsert. Jeder Besucher wird dort mit 52 € gesponsert! Das MAK hat die größte Basisförde­rung. Da kann ich mich wirklich nur den Ausführungen des Kollegen Zinggl anschlie­ßen, der hier einige Schmankerln dessen geschildert hat, was dort offensichtlich wahr­haft fürstlich passiert, vom Dienstwagen bis zum Geburtstagsfest der Mutter.

Sie haben dankenswerterweise bereits angekündigt beziehungsweise schon berichtet, dass Sie eine Überprüfung durch das Kuratorium angeleitet haben. Nur: Hier sind ein­deutig die falschen Parameter. Und wenn es des Kollegen Zinggl bedarf, damit man aktiv wird und so etwas überhaupt aufdeckt, dann ist das eigentlich nicht die Kontrolle, die man grundsätzlich vom System erwartet, es können ja nicht alle Oppositionspoli­tiker so am Puls der Zeit sein. Das wäre eigentlich eine Frage, die das Ministerium mit einer entsprechenden Controllingmaßnahme selbst machen könnte. Daher sind, glau­be ich, dringend Maßnahmen geboten.

Was wir wollen, ist nicht nur Transparenz – auch über andere Fördertöpfe, wie bereits angesprochen wurde –, sondern aus dem Kunstbericht mehr oder zumindest exempla­risch erfahren, was diese einzelnen Projekte bedeuten. Es wäre kein Problem, wenn man einen geförderten Film, ein Filmprojekt, Musikkompositionen, Auftragswerke oder Ankäufe aus der bildenden Kunst dem Hohen Haus einmal vorstellen würde, damit man sie kennt. (Beifall bei der FPÖ.)

19.47

19.47.20

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schlie­ße daher die Debatte.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Antrag des Kulturausschusses, den vor­liegenden Bericht III-166 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für dessen Kenntnisnahme eintreten, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Mag. Unterreiner, Jury, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung einer Subventions-Transparenzdatenbank für die Bereiche Kunst & Kultur.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit. Der Antrag ist somit abgelehnt.

19.48.4715. Punkt

Bericht des Tourismusausschusses über den Antrag 1236/A(E) der Abgeordne­ten Stefan Markowitz, Heidrun Silhavy, Gabriel Obernosterer, Mag. Roman Hai­der, Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmen zur At­traktivierung von (Lehr-)berufen im Tourismus (935 d.B.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite