Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 182

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Sehr geehrte Damen und Herren, jetzt zu den Ergebnissen dieses Frauenberichtes: Für mich ein sehr wichtiges Ergebnis war – in verschiedenen Bereichen ist es eher langsam vorangegangen, in anderen  Bereichen haben wir aber Fortschritte erzielt –, dass wir zum Beispiel sehr gut ausgebildete Frauen haben, dass sich das aber oft nicht im Portemonnaie niederschlägt. Es war für mich sehr interessant, beim ExpertInnen-Hearing in unserem Ausschuss zu hören, dass immer dann, wenn wir über Frauen­berufe reden, das Thema niedrigere Einkommen zur Sprache kommt. Ich rede von der Verkäuferin, auch von der Lehrerin, auch von verschiedenen anderen Berufsgruppen, Bürokauffrau zum Beispiel. Daher müssen wir auch über eine Neubewertung der Arbeit reden; auch das ist eine wichtige Erkenntnis. (Abg. Kitzmüller: Ihr seid in der Regierung!)

Sie können jederzeit mitmachen, wenn wir darüber reden, dass vielleicht Quotierungen bei Aufsichtsräten eingeführt werden sollen. Wir waren in Norwegen, wir haben es uns angesehen. Norwegen hat gute Bilanzen, hat auch bei den börsenotierten Unterneh­men, wo Frauen entsprechend beteiligt sind, nämlich mit der 40-Prozent-Quote, immer gut abgeschnitten.

Ich habe mir heute den „Kurier“ angesehen und von einem entzauberten Millionär, nämlich von Herrn Kovats, gelesen. Ich kann mich noch gut erinnern an den Film „Let’s make MONEY“, in dem er sozusagen eine der Hauptrollen gespielt hat. – So schnell geht’s, und man ist plötzlich nicht mehr in der obersten Etage! Ich weiß, dass die Frauen bei diesem Gesellschaftsspiel „Let’s make MONEY“ die kleinste Rolle gespielt haben. Ich weiß, dass wir immer dann nicht am großen Kuchen mitnaschen, wenn es ums Verteilen geht. Wir dürfen mitnaschen, wenn es um unbezahlte Arbeit geht, wenn es um wenig Vermögen geht – und dass dann auch noch quasi oft zum Undank der Bevölkerung.

Ich zitiere Christina Thürmer-Rohr, die in ihrem Buch „Vagabundinnen“ meint, es gibt immer „Mittäterinnen“, und das tut mir als Frau besonders weh. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Mag. Korun und Mag. Steinhauser.)

18.30


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Unter­reiner. – Bitte.

 


18.31.01

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Ich versuche jetzt, ein bisschen ruhiger zu argumen­tieren. Außerdem spreche ich jetzt nur zu einem Antrag. Es kommen noch zwei Rednerinnen aus meiner Fraktion, ich werde mich daher entsprechend kurz halten. Es geht um den Antrag – den wir alle gemeinsam eingebracht haben –, dass es mehr Männer als Lehrer geben soll. Ich habe mich mit dieser Thematik schon seit Langem beschäftigt, und natürlich war es mir wichtig, dass dieser Antrag eingebracht wird.

Es geht darum, dass man immer so tut, als hätten nur Frauen eine soziale Kompetenz. So darf man das nicht sehen. Frauen haben vielleicht in der Hinsicht eine andere soziale Kompetenz, aber die Männer bringen sich auch ein. Gerne wollen sie ihre Kreativität als Mann einbringen. Im Gegensatz zu Ihnen, Frau Kollegin, sind wir ja nicht der Meinung, dass es ein soziales Geschlecht gibt. Wir sind der Meinung, dass es Männer und Frauen gibt und das auch biologisch vorgegeben ist. Wir unterscheiden uns in dieser Hinsicht. Die Gender-Theoretikerinnen sind ja eher der Meinung, dass das Geschlecht formbar und machbar sei. Das denken wir nicht. Unserer Meinung nach ist das ein totalitärer Ansatz, wir schätzen das nicht.

 


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