Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 225

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Was passiert mit den Flächen der Bergbauernbetriebe? Die Flächen auf der Ebene zu verpachten, ist leicht, am Berg die Steilflächen zu verpachten, ist fast nicht möglich. Was macht der Bauer? Er wird sie aufforsten, und mit der Zeit werden die Almen langsam verschwinden.

Aufhalten kann man dieses Bauernsterben meines Erachtens nur durch ein Neuüber­denken der Auszahlung der Förderungen, und zwar unter dem Motto – und so lautet auch unser Motto – „Leistung muss sich lohnen“, Auszahlung nach effektiven Arbeits­stunden, nach effektiver Arbeitszeit. (Beifall beim BZÖ.)

Wenn das nicht geschieht, werden die Großen immer größer werden, die Kleinen wer­den sterben. Und durch diese Industrialisierung der Landwirtschaft wird der Konsument in Zukunft auf die qualitativ hochwertigen Lebensmittel unserer Landwirtschaft verzich­ten müssen. (Beifall beim BZÖ.)

21.04


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Auer. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


21.04.31

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine sehr verehrten Damen und Herren ! Lieber ehemaliger Landwirtschafts­sprecher der SPÖ, lieber Kollege Gradwohl! Landwirtschaft ist Wirtschaft am Lande. Ich glaube, dass die österreichische Landwirtschaft beziehungsweise die Bauern und Bäuerinnen hervorragend wirtschaften. Daher ist erst einmal den Bauern und den Bäuerinnen für ihre hervorragende Arbeit zu danken, jenen Betrieben, welche die ausgezeichneten Unterlagen für diesen Grünen Bericht liefern. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Der Bericht ist bemerkenswert, wirklich hervorragend gestaltet. Daher ist auch allen Beamten und Zuständigen zu danken, die diesen Bericht erstellen. Es ist wirklich eine professionelle Grundlage. Und bei dieser Gelegenheit gilt natürlich auch mein beson­derer Dank dem Bundesminister und den Damen und Herren aus seiner Beamten­schaft. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Meine Damen und Herren, ich sage ganz offen, ich könnte heute fast alles unter­schreiben, was der Kollege Pirklhuber hier gesagt hat (demonstrativer Beifall der Abg. Dr. Moser), sowie das, was die Kollegin Gabriele Binder-Maier über die Situation der Bäuerinnen gesagt hat.

Meine Damen und Herren, auch mich stört, wenn in der Darstellung der Ausgleichs­zahlungen – manche Kommentatoren meinen ja: Förderungen – alles vermischt wird, von der Naturschutzabteilung über den Betrieb X, über den Gewerbebetrieb Sowieso, über andere Einrichtungen. Und dann wird alles in Summe in einem schönen Paket verpackt, und dann heißt es, die Bauern würden so viel Steuergelder erhalten.

Tatsache ist: Wir bekennen uns auch aus der Sicht der Bauernschaft zu Zahlungen, zu Unterstützung und Subvention von Betrieben. Das ist letztlich Arbeitsplatzsicherung. Dann soll man es aber auch so darstellen, und nicht am Rücken des Bauern sozu­sagen kassieren und gleichzeitig den Bauern sagen: Ihr seid die größten Sub­ventions­empfänger! (Abg. Dr. Pirklhuber: Richtig!) Man soll sagen: Wir aus der Arbeitnehmer­schaft, aus den Betrieben, gewerblichen oder sonstigen Einrichtungen erhalten die Summe sowieso, keine Frage.

Zweitens: Dieser Bericht zeigt deutlich die schwierige Situation auf, nämlich dieses Minus. Es ist dramatisch, daran ist nicht zu rütteln. Aber so zu tun, als ob die Agrarpolitik allein schuld wäre und der Markt, die Wirtschaftskrise nichts damit zu tun


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