Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Frau Bundesministerin, wir sind uns offensichtlich weitestgehend darüber einig, dass für die Weiterentwicklung und das Setzen von konkreten Maßnahmen ein Gesamtkonzept – eben der österreichische Hochschulplan – notwendig ist.
Wie Sie eben erwähnt haben und auch in der Öffentlichkeit immer wieder sagen, planen Sie ja sehr einschneidende Maßnahmen, wie zum Beispiel neue Zugangsregelungen, die Definition von Kapazitäten oder Kürzungen. Gerade vor dem Hintergrund dieser Maßnahmen wäre es wichtig, auf Basis eines Gesamtkonzepts zu agieren, um diese Maßnahmen nicht planlos und willkürlich zu setzen. Meine Frage lautet:
In welchem Zeitablauf planen Sie das? Wann werden die Maßnahmen für den neuen Zugang gesetzt werden und wann wird das Gesamtkonzept vorliegen?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Sie haben natürlich völlig recht, wir brauchen dringend eine Gesamtplanung des gesamten österreichischen Hochschulraums, und damit meine ich neben den öffentlichen Universitäten auch die privaten Universitäten, die Fachhochschulen und die pädagogischen Hochschulen.
Es gibt ja im Hochschulsektor teilweise bereits ein Aufnahmeverfahren, es gibt bereits Aufnahmeregelungen, die Sie auch angesprochen haben. Wir sehen aber natürlich auch, dass wir Massenfächer haben, in denen wir dringend Aufnahmeverfahren brauchen, um zu mehr Qualität für die Studierenden, aber auch für die Lehrenden und Forschenden zu kommen. Und gerade in den Massenfächern besteht auch dringender Handlungsbedarf, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es im kommenden Jahr doppelte Abiturientenjahrgänge in Deutschland geben wird, in Deutschland zwar Studienplätze ausgebaut werden, aber der Studierendenansturm trotzdem auch nach Österreich kommen wird.
Das erhöht natürlich den Druck auf unsere Universitäten, und deshalb ist es mein Ziel, dass wir so rasch wie möglich Aufnahmeverfahren für die Massenfächer etablieren, sodass die Universitäten diese Neuregelungen bereits für das kommende Wintersemester umsetzen können. Das heißt, wir brauchen zu Beginn des neuen Jahres rasch eine Lösung, denn diese muss ja an den Universitäten noch umgesetzt werden. Sie sollen ja bereits im kommenden Wintersemester die neuen Regelungen anwenden können. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mag. Donnerbauer.
Abgeordneter Mag. Heribert Donnerbauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Es wurde ja schon gesagt, wie wichtig die langfristige Planung im geplanten österreichischen Hochschulplan ist – auch für die Weiterentwicklung der Universitäten.
Wir haben ja erfreulicherweise in den letzten Jahren – im Übrigen auch in den Zeiträumen, in denen Studiengebühren verlangt wurden – steigende Studierendenzahlen zu verzeichnen. Meine Frage lautet daher:
Wie wird der österreichische Hochschulplan dazu beitragen, dass trotz steigender Studierendenzahlen kein Qualitätsverlust in Lehre und Forschung eintritt?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Mir geht es ganz klar um die Konsolidierung und um die Neuordnung des österreichischen Hochschulraums. Mein Ziel ist ein klares Konzept zu den Standorten und den Leistungen in Lehre und Forschung.
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