Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Frau Bundesminister, darauf Bezug nehmend: Gestern haben ja in unserem Spitzenforschungsinstitut in Maria Gugging zwei der Forscher große europäische Auszeichnungen bekommen. Sie sind nicht die Einzigen, wir haben viele Spitzenforschungseinrichtungen in Österreich.
Habe ich Sie jetzt richtig verstanden, dass es auch in Zukunft – das ist mir nämlich ein großes Anliegen – nicht „Eliteforschung light“ in Österreich geben wird?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass im Bereich von Wissenschaft und Forschung die Eckpfeiler durch diese Konsolidierungsmaßnahmen wirklich unberührt bleiben, dass aber gerade im Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung ja ein ganz wichtiger Akzent gesetzt wird, nämlich durch zusätzliche 260 Millionen € ab dem Jahr 2011. Ich halte das für ein sehr wichtiges Signal, das klar zeigt, dass Bildung, Wissenschaft und Forschung für unsere Zukunft wichtig sind.
Nun aber zur Beantwortung Ihrer Frage: Bereits vorhandene Kompetenzen der Universitäten und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden durch internationale Berufungen des IST Austria noch weiter verstärkt. Das IST Austria hat natürlich einerseits durch die internationalen Berufungen eine wichtige Funktion für die Forschungslandschaft in Österreich, um hier auch eine stärkere Sichtbarkeit der Forschung zu erzeugen, etwa im Bereich Computerwissenschaften oder Biologie. Und da ist das IST Austria auch Teil von nationalen und internationalen Netzwerken, die auch für unsere Hochschullandschaft sehr wichtig sind.
Es freut mich sehr, hier auch klar sagen zu können: Es gibt nicht nur ein bisschen Exzellenz am IST Austria, sondern wirklich große Exzellenz. Das belegt auch das Einwerben von ERC-Grants. Es wurden da bereits drei Advanced Grants und ein Starting Grant eingeworben, und das ist ein sehr schönes Zeichen dafür, dass dort wirklich die Qualität der Forschung passt.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Spadiut, bitte.
Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut (BZÖ): Frau Minister! Sie sitzen in einer Regierung, die nicht in der Lage ist, effektive Maßnahmen einzuleiten. So ist eine Präsentation der Forschungsstrategie des Bundes bereits zweimal verschoben worden. Eine Gesamtforschungsstrategie ist jedoch dringend notwendig.
Frau Minister, welche Maßnahmen setzen Sie im Verwaltungsbereich, um die zwischen drei Bundesministerien aufgeteilten Forschungsangelegenheiten endlich zusammenzuführen?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Die FTI-Strategie ist natürlich ein wichtiges Vorhaben, und ich bin zuversichtlich, dass wir sie zu Beginn des kommenden Jahres auch wirklich in der Regierung beschließen und dann natürlich auch Schritt für Schritt umsetzen werden.
Ich habe schon gesagt, dass ich in meinem Bereich bereits jetzt, ab dem kommenden Jahr, eine Maßnahme umsetze, die Sie auch in der Forschungsstrategie finden, nämlich die Finanzierung der Overheads bei den FWF-Förderprogrammen. Das ist für die Grundlagenforschung von wirklich zentraler Bedeutung.
Die Forschungsagenden sind auf verschiedene Ressorts aufgeteilt, ich bin für die Grundlagenforschung zuständig, die angewandte Forschung ist auf zwei andere Ressorts aufgeteilt, was aber nicht bedeutet, dass diese Forschungsbereiche völlig separiert betrachtet
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