chen, die Leute wieder zu integrieren und in die Rehab zu führen, während das in den Richtlinien der PVA nicht drinsteht? Da steht halt drinnen, macht Rehab. Wer prüft, wie die ausschaut? – Da ist einiges zu tun.
Dann komme ich zu einem weiteren Kapitel, das Ihren Bereich berührt, nämlich zur Familienhospizkarenz. Das, was man sich bezüglich der Anzahl der Personen, die diese in Anspruch nehmen, erwartet hat, wurde weitgehend gar nicht erreicht. Warum? – Weil sich die Leute das trotz des Fonds nicht leisten können. Es gibt übrigens kein Anrecht auf Unterstützung aus dem Fonds, sondern die Leute müssen um Unterstützung ansuchen. Das ist auch beschämend, wenn man Angehörige pflegt.
Zum Schluss zur Hospiz: Wenn ein Ministerium sagt, Sterben ist Ländersache, und neun Sozialreferenten oder SoziallandesrätInnen sagen, sie stecken in das Hospizsystem kein Geld, dann frage ich mich, ob Geburt und Tod nicht beides Lebenden widerfährt und warum man dann diesen Unterschied macht. Zweiklassenmedizin bis ins Sterben halte ich absolut für einen Skandal! (Beifall bei den Grünen.)
Was auch noch Sie betrifft, Herr Minister Hundstorfer – und das ist kostenintensiv –: Burnout und Stress sind die Hauptgründe für viele medizinische Behandlungsfehler. Zu 40 Prozent ist das Arbeitszeitgesetz in Gesundheitsberufen umgesetzt, zu 60 Prozent teilweise nicht. Arbeitsinspektoren und ‑inspektorinnen geraten massiv unter Druck, sich mit Anzeigen zurückzuhalten. Ich könnte Beispiele aufzeigen: Die Leute trauen es sich nicht.
Jetzt kratze ich noch die Kurve zur Universität. Was heißt das für Sie, wenn an Universitäten Arbeitnehmerschutzbestimmungen schon vor Jahren ausgesetzt und bis zum Jahr 2013 retardiert wurden? Aus Geldmangel treten Arbeitnehmerschutzbestimmungen 2016 in Kraft. Was heißt das? Was heißt das im Sozialen und im Universitären? Sind die Leute dort nichts wert? Kann man sich das leisten? Was ist, wenn etwas passiert?
Noch einmal: Ich glaube, Gesundheit und Soziales gehören vernetzt. Die Qualität der Systeme muss bundeseinheitlich garantiert werden. Ich würde Sie bitten – und ich halte Sie für fähig –, leisten auch Sie Widerstand wie viele andere, auch wenn es den Partner gelegentlich stört! – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
11.53
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Silhavy. – Bitte.
11.53
Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren im Hohen Haus, auf der Besuchergalerie und vor den Fernsehgeräten! Herr Kollege Grünewald hat gerade in seinen einleitenden Worten den Zusammenhang zwischen sozialem Status, sozialen Rahmenbedingungen und Gesundheit dargestellt. Ich möchte damit beginnen, politische Verhältnisse und unser soziales System in Zusammenhang zu bringen.
Herr Kollege Grosz hat ja vom politischen Elend gesprochen. Da hat er wohl eine Eigendefinition des BZÖ gewählt, wenn man an die Zeit der Regierungsbeteiligung dieser Partei und deren sozialpolitische Auswirkungen denkt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Grosz: Oh, oh, oh!)
Herr Kollege Klikovits hat auf seine Art und Weise mehr oder weniger anschaulich demonstriert (Abg. Grosz: Eher weniger!), wie er dieses Budget empfindet, wobei er aber interessanterweise das Belastungspaket als schwarzes Paket mit rotem Deckel dargestellt hat. (Ruf bei der FPÖ: Aber nicht gezeigt, was drinnen ist!)
Das war genau die richtige Darstellung, denn nur sozialdemokratische Regierungsbeteiligung und sozialdemokratische Regierungsführung bedeuten, dass Belastungen be-
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