Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 262

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schwierigen Zeiten ist und dass Kunst und Kultur auch weiterhin einen sehr hohen Stellenwert besitzen. Deren Wertschätzung wird eben auch in den budgetären Mitteln ausgedrückt, die heuer über 430 Millionen betragen und somit auch konstant geblieben sind.

Das ist auch eine ganz wichtige Voraussetzung für viele Künstlerinnen und Künstler, um überhaupt erst tätig sein und ihre Talente entfalten zu können. Das ist aber nicht selbstverständlich, denn ein Blick über die Grenzen zeigt, dass es in anderen Ländern Europas anders aussieht; man muss nur APA-Aussendungen und Zeitungen lesen. In den Schlagzeilen heißt es, dass „die Künstler in Großbritannien, Spanien oder in den Niederlanden bluten“ müssen. In Spanien wurden 12,3 Prozent Einsparungen getrof­fen, in Großbritannien sogar 15 Prozent. Im „Standard“ war zu lesen, dass es wilde Pro­teste der Künstlerinnen und Künstler gegen die hohen Einsparungen gegeben hat.

Viele wichtige Kunst- und Kulturprojekte, kunst- und kulturpolitische Anliegen wurden heute schon diskutiert, und auch die Frau Ministerin hat ihre Schwerpunkte genannt, die in der Kulturvermittlung, in der Nachwuchsförderung liegen. Mir ist es ganz beson­ders wichtig, dass auch weiterhin investiert wird und Bauprojekte planmäßig weiter­geführt werden; so zum Beispiel das 20er Haus, das Literaturmuseum und die Kunst­kammer. (Beifall der Abg. Mag. Muttonen.)

Frau Ministerin Schmied wird mit den ihr zur Verfügung stehenden Budgetmitteln auch dazu beitragen, dass in Österreich weiterhin ein progressives Kunst- und Gesellschafts­verständnis diskutiert wird. Kunstrezeption führt zu einer anderen, weiteren offenen Ein­stellung zu Kunst, zu sozialer Umwelt und zum Leben an sich. Das sehr gut dotierte Kunst- und Kulturbudget 2011, das bis ins Jahr 2014 hinausreicht, hilft jedenfalls wei­terhin mit, dass Kunst und Kultur in Österreich lebendig, weltoffen, kritisch, diskursiv und am Puls der Zeit bleiben. (Beifall bei der SPÖ.)

17.03


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Sacher. – Bitte.

 


17.03.49

Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerinnen! Die „Salzburger Nachrichten“ haben am 1. Dezember geschrie­ben, dass das Budget für Kunst und Kultur relativ glimpflich sei. Mit 0,2 Prozent minus sei es de facto stabil. Ich kann dazu sagen: Bundesministerin Schmieds Weg, Kunst und Kultur breit in der Gesellschaft zu verankern, kann fortgesetzt werden.

Das gilt auch für den Denkmalschutz, über den heute noch nicht gesprochen worden ist. Im Denkmalschutz kann weiterhin eine konstante Förderquote von 10 Prozent er­möglicht werden. Ganz besonders steht das neue Konzept, die Zukunftsstrategie Bun­desdenkmalamt 2013, für einen modernen Weg im Denkmalschutz: ein modernes Ma­nagement, ein Dialog mit den Betroffenen, der notwendig ist – das zeigen viele Bei­spiele; Stichwort „Hallstatt“ –, eine Serviceorientierung und eine effiziente dezentrale Förderungsabwicklung.

Eine Forderung von Frau Bundesministerin Schmied können wir nur massiv unter­stützen: Damit Denkmalschutz auch eine breite Akzeptanz bekommt, sollten Denkmal­schutzinvestitionen auch steuerlich absetzbar werden. – Wir, die SPÖ, werden diese Forderung selbstverständlich sehr gerne unterstützen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Abschließend möchte ich aber eine Sorge zum Aus­druck bringen, die sich auf das Land Niederösterreich bezieht, und zwar die Sorge um das Weltkulturerbe Wachau. Ein ganz wesentlicher Bestandteil des Weltkulturerbes Wachau ist die Existenz der Donauuferbahn, der Wachaubahn; ein kulturtechnisches einzigartiges Bauwerk, eine einzigartige Strecke. Tausende Menschen haben für deren


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