Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 266

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Noch eine Kleinigkeit zu den Studenten beziehungsweise Studierenden, wie sie jetzt heißen: Jus kann man in zehn Semestern machen, wenn man Minister werden will, Landwirtschaft kann man in zwölf Semestern machen, dann wird man Vizekanzler, nur in den technischen Fächern und in den MINT-Fächern, wie das jetzt modern so schön heißt, sind 13 bis 15 Semester der Median; all das, was dabei normalerweise noch un­tergejubelt wird, bereits abgezogen. Jetzt rechnen Sie einmal! HTL – 19 Jahre, plus sieben Jahre für ein MINT-Fach, dann sind wir bei einem Alter von 26 Jahren. Und Sie drehen ab 24 die Kinderbeihilfe ab?!

Das sind nicht die Maßnahmen, die wir uns vorstellen. Sie verpulvern zwar nur 500 000 € an Inseratenvolumen, stellen aber nicht sicher, dass in den MINT-Fächern, in Maschinenbau, in Elektrotechnik, in Mathematik, Informatik und so weiter, die Stu­denten auch wirklich einen Platz haben. – So stellen wir uns Wissenschaftspolitik nicht vor. Bitte, ändern Sie das! Wir lehnen Ihre Maßnahmen jedenfalls ab. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

17.17


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. – Bitte. (Zwischenruf des Abg. Großruck.)

 


17.17.11

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Eine sehr pointierte Rede, Herr Kollege, die ich in der Grundhaltung in manchen Punkten durchaus unterstützen will, nämlich in der Grundhaltung, dass wir uns auch Universitäten wünschen, die sich nicht gestört fühlen durch Studierende und durch eine Politik, die die jungen Leute dabei unterstüt­zen will, wenn sie eine gute Ausbildung absolvieren wollen. Ich hoffe, dass wir trotz Sparbudget in den nächsten Jahren doch auch Signale in diese Richtung setzen kön­nen.

Es gibt erfreulicherweise doch 80 Millionen € mehr als ursprünglich vorgesehen in die­sem Budget für die Universitäten, die vor allem auch schwerpunktmäßig zur Verbes­serung der Lehre, der Situation in der Lehre eingesetzt werden sollen, zur Verbesse­rung der Studiensituation, vor allem der Studierenden in den sogenannten Massenfä­chern – ich spreche ja lieber von den „beliebtesten“ Fächern, die die meisten Studie­renden belegen –, deren Absolventen wir vermehrt brauchen. Das heißt, es ist sehr wichtig, nicht nur von Zugangsregelungen, von Zugangsbeschränkungen zu sprechen, sondern sich auch zu überlegen – Sie haben das schon richtigerweise angesprochen –: Kann man nicht durch stärkeren Einsatz von Online-Angeboten die Kapazitäten aus­bauen?, auch mehr Fantasie zu entwickeln, wie man das Angebot erweitern und ver­bessern kann.

Insofern sind diese Mittel wichtig und richtig eingesetzt auch für den Ausbau der Fach­hochschulen – ein sehr, sehr wichtiges Angebot im tertiären Sektor, niederschwelliger als die Universitäten, stärker berufsorientiert, stärker berufsbegleitend, sehr wichtig. Da­her unterstütze ich es, dass ein Teil dieser zusätzlichen 80 Millionen € in den Ausbau der Fachhochschulen, den ich für dringend und wichtig halte, gehen soll.

Wichtig ist mir auch, dass Mittel jenen Instituten zur Verfügung gestellt werden, denen die Basisförderung entzogen wird, Instituten der außeruniversitären Forschung, um sie aufzufangen und zu unterstützen. Es gibt darunter sehr viele, die wertvolle Arbeit leis­ten. Es ist wichtig, diese zu unterstützen, damit sie ihre Arbeit, diese wichtige wissen­schaftliche Arbeit, fortführen können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass auch wieder ermöglicht wird, dass der FWF Over­headkosten im Rahmen seiner Forschungsförderung übernehmen kann.

Wir wissen natürlich und teilen diese Einschätzung weitestgehend, dass die Universi­täten mehr Mittel bräuchten, als wir in diesem Budget zur Verfügung stellen können. Es


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