Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 289

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Eine zweite Anmerkung hätte ich noch zu machen. Sie haben gesagt, dass ab 2011 den Universitäten 300 Millionen € fehlen. Die Frau Ministerin hat vorhin ausgeführt, dass die Universitäten 2011 80 Millionen € mehr bekommen. Jetzt möchte ich gerne in Erfahrung bringen, wer von Ihnen beiden recht hat. (Abg. Dr. Van der Bellen: Die Mi­nisterin redet von 250 Millionen! Wo sind die?) Aber Sie könnten ja, Herr Kollege, an­schließend noch ein zweites Mal das Wort ergreifen. (Abg. Dr. Lichtenecker: Lesen Sie einfach das Budget! Dann wissen Sie es!)

Angesichts der knappen Redezeit, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, möchte ich nur ganz kurz einige vorhandene Problembereiche ansprechen. Wir wissen, dass wir im internationalen Vergleich zu wenige Studierende haben, dass zweieinhalbmal mehr Kinder von Akademikerfamilien die Universitäten besuchen als Kinder aus bildungsfer­nen Schichten.

Weiters ist auch bekannt, dass es nach wie vor zu geringe Übertrittsquoten von der AHS in den universitären Bereich gibt. Die Lage der Studierenden bessert sich nicht unbedingt, sondern – im Gegenteil! – sie verschlechtert sich merklich.

Ein persönliches Anliegen ist mir auch noch, dass wir möglichst bald eine gemeinsame Ausbildung aller Pädagoginnen und Pädagogen auf universitärem Niveau bekommen.

Ich denke, diese Punkte, die ich vorhin erwähnt habe, sind bereits genug Herausforde­rungen für die nächste Gegenwart und Zukunft.

Sehr positiv sehe ich – die Frau Ministerin hat es angesprochen –, dass die Fachhoch­schulen bereits 2011 10 Millionen € mehr bekommen. Die Fachhochschulen sind in Österreich eine Erfolgsgeschichte. Ich erwähne nur, dass laut einer Studie des IHS, veröffentlicht im „Kurier“ im August dieses Jahres, 95 Prozent aller Absolventen von Fachhochschulen innerhalb von sechs Monaten nach Absolvierung bereits einen Job bekommen haben. Das spricht sehr wohl für die Fachhochschulen.

Ich möchte noch den Wunsch äußern, dass man im Fachhochschulbereich auch in Zu­kunft mehr Augenmerk auf die Ausbildung entsprechender Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitssektor legen muss. (Beifall bei der SPÖ.)

18.17


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter List. – Bitte.

 


18.17.58

Abgeordneter Kurt List (BZÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin Karl und Herr Staatssekretär Lopatka – der steirische Beitrag auf der Regierungsbank! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Dilettantismus statt Strategie, Flickwerk ohne Konzepte. – Das ist ein vernichtendes Urteil von Experten zum Sparen von Ministerin Karl im Wissenschaftsressort.

Geschätzte Damen und Herren, das ist ganz einfach erklärt! Im Hochschulbereich ge­hen nämlich die Vorstellungen der Koalition diametral auseinander. Die SPÖ mit ihrer selbsternannten Wissenschaftsministerin Mag. Kuntzl blockiert überall, wo es nur geht.

Die Novelle zum Universitätsgesetz wird auf die lange Bank geschoben. Hier wird längst nicht mehr gearbeitet. Beim Vorhaben, die Studiengebühren wieder einzuführen, bleibt Ministerin Karl ebenfalls im Regen stehen.

Letzten Sonntag wurde das Thema zur Chefsache erklärt. Faymann pfeift seine Lan­deshauptleute zurück. Solange er Kanzler ist, wird es keine Studiengebühren geben. – Damit verweigert der Kanzler den Universitäten sehr viel Geld. (Abg. Mag. Kuzdas: Glauben Sie, was Sie da sagen? Völliger Unsinn!)

Rund 150 Millionen € jährlich fehlen an finanziellen Mitteln, die für den universitären Betrieb dringend gebraucht werden. Diese Mittel fehlen!

 


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