Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Fuhrmann. – Bitte.
18.00
Abgeordnete Mag. Silvia Fuhrmann (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Kollege, Sie haben ein paar Maßnahmen angesprochen, die Ihnen in der Wissenschaftspolitik wichtig sind. Ich kann Sie beruhigen: Auch uns ist der Hochschulplan ein Anliegen, auch uns ist das Verhältnis Professoren – Studierende ein Anliegen, auch uns geht es darum, die Karrieremöglichkeiten für Lehrende zu verbessern, und die Ministerin ist auch dabei, das Stipendiensystem zu evaluieren. Nur: Jetzt die Erwartungshaltung zu wecken oder gar zu erwarten, dass die vorliegende Novelle eine Lösung für all die genannten Probleme bieten kann – das werden Sie ja wohl selbst nicht glauben. Darum geht es auch heute gar nicht, sondern das sind die Aufgaben, denen wir uns als Bundesregierung im Gesamten zu stellen haben und wo ich der Meinung bin, dass die Bundesministerin, was das betrifft, hervorragende Arbeit leistet und dass wir bis zum Ende der Legislaturperiode auch noch ausreichend Zeit haben, um die genannten Punkte, die auch im Regierungsprogramm als Ziel definiert sind, abzuarbeiten. Ich lade Sie herzlich ein, dazu auch einen konstruktiven Beitrag zu leisten.
Die vorliegende Novelle ist alles andere als eine Placebo-Lösung, ganz im Gegenteil. Sie haben angesprochen, Sie hätten viel lieber am Ende des Tages eine Lösung gehabt, die sich nach den Kapazitäten an den Universitäten orientiert. Ja, das wäre auch aus unserer Sicht eine ehrlichere Lösung gewesen. Insofern ist auch die verpflichtende Voranmeldung vor der Inskription befristet bis 2014, weil das keine langfristige Lösung sein kann. Das ist uns auch bewusst. Aber wenn Sie gleichzeitig dazusagen, Sie sind gegen jegliche Art von Knock-out, dann ist Ihnen schon bewusst, dass das ein Widerspruch in sich ist. Denn: Jede Form der Studieneingangsphase hat natürlich am Ende des Tages zum Ergebnis, dass es in irgendeiner Form eine Selektion gibt, je nachdem, wie man sie gestaltet.
Da Sie vorher angesprochen haben, Sie hätten die Studieneingangsphase lieber zwei Semester als ein Semester, denn das sei so etwas wie verlorene Zeit: Das stimmt so nicht, denn die Prüfungen, die dort absolviert werden, werden natürlich angerechnet mit ECTS-Punkten. Insofern ist es daher keine verlorene Zeit. Wenn jetzt fast jeder zweite Studierende im Laufe der Studienkarriere ein Studium wechselt, ist das ein deutliches Signal dafür, dass es höchst an der Zeit ist, auch in puncto Studienberatung etwas zu tun.
Ich glaube sehr wohl, dass mit den drei vorliegenden Maßnahmen den Universitäten geholfen ist, aber vor allem den Studierenden geholfen ist, wenn es darum geht, zunächst einmal herauszufinden: Wofür bin ich am besten geeignet?, Welche Möglichkeiten an den Universitäten habe ich überhaupt?, denn wenn 60 Prozent der Studierenden nur 10 Prozent der Studienfächer wählen, ist das ja auch ein Signal, dem wir etwas entgegenhalten müssen.
Also insofern: Eignung herausfinden, die richtige Studienwahl treffen und dann nach Möglichkeit auch die besten Voraussetzungen an den Universitäten schaffen – das ist unser Ziel, und ich lade Sie ein, hier auch mitzustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)
18.03
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck. – Bitte.
18.03
Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn man heute in Österreich studieren möchte, muss man entweder superintelligent sein, um all diese Hürden, Knock-out-Prüfungen
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