Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll99. Sitzung / Seite 190

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Höfinger. – Bitte.

 


18.00.35

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, es stimmt, Bisphenol A ist eine Alltagschemikalie, der man in Wirklichkeit kaum aus dem Weg gehen kann. Sie steckt eben in vielen nützlichen Produkten, die sowohl für Kleinkinder als auch für Erwachsene tagtäglich zur Verfügung und in Gebrauch stehen und in vielerlei Formen ihre Verwendung finden. (Zwischenrufe des Abg. Grillitsch.)

Wenn man beim Baby, beim Kleinkindalter beginnt, stellt man fest, dass sie in vielen Fläschchen drinnen ist, sie ist in Kunststoffgeschirr enthalten, in Thermopapier, in Kassenbelegen und vielem mehr. Der wunde Punkt ist aber, dass, obwohl die Endprodukte biologisch weitgehend inert sind, das heißt, dass von den Endprodukten in Wirklichkeit keine Gefahr ausgeht, durch die Diffundierung von Bisphenol A gesundheitsgefährdende Aspekte entstehen können.

Umso stärker ist diese Diffundierung, diese Freisetzung dann, wenn die Gegenstände mit Wärme in Verbindung gebracht werden, ganz besonders mit kochendem Wasser. Da steigt der Wert der Diffundierung um das 55-Fache, und wenn man den Zusam­menhang sieht, dass es oft für Kinder, Kleinkinder Geschirr gibt, wie Trinkbecher et cetera, wo warme, teils auch kochende Flüssigkeiten eingefüllt werden, dann ist da wirklich äußerste Vorsicht geboten.

Es ist ein Spiel, das wir kennen: Namhafte Hersteller bestreiten vehement, dass es da gesundheitsgefährdende Zusammenhänge gibt, aber immer mehr internationale Stu­dien sprechen dafür, dass sowohl die Nahrungsaufnahme als auch der Hautkontakt gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann. Die sollen sehr gravierend sein, von Fruchtbarkeitsstörungen über Diabetes bis hin zu Herz- und Kreislauf­prob­lemen und vielem anderen mehr. Eine umfangreiche, repräsentative Studie hat die Universität Michigan dazu unlängst präsentiert.

Dass das wirklich auch bei uns erkannt wird, zeigt, dass bereits ab dem 1. März, also ab diesem Monat, im Euro-Raum die Produktion und ab 1. Juni dieses Jahres der Verkauf von Babyfläschchen in Europa verboten ist. Es zeugt von einer steigenden Sensibilität und Verantwortung in diesem Bereich. All diese Erkenntnisse zeigen uns, dass wir da in Zukunft sehr aufmerksam agieren müssen. Daher freut es mich ganz besonders, dass dieser Entschließungsantrag als klarer Auftrag eingebracht wurde, in dieser Frage auf europäischer Ebene weiterhin tätig zu sein. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Gaßner.)

18.03


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt als Nächster Herr Abgeordneter Vock. – Bitte.

 


18.03.17

Abgeordneter Bernhard Vock (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Herr Kollege Gaßner, ich bin überrascht, dass Sie erst jetzt von dem Bisphenol gehört haben, es wurde nämlich am 23. September 2009 hier im Nationalrat einstimmig ein Antrag beschlossen, in dem wir den Gesundheitsminister beauftragt haben, im Rah­men der AGES eine Schwerpunktaktion zu starten, eine Untersuchung von am Markt befindlichen Baby-Schnullern auf den Stoff Bisphenol A zu veranlassen, entsprechen­de Migrationswerte zu überprüfen und durch die AGES eine Risikobewertung durch­zuführen.

Das heißt, das ist uns hier im Parlament schon im September 2009 bekannt gewesen. Da haben Sie im September 2009 sozusagen übersehen, dass Sie sich damit beschäf-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite