Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 194

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können. Ich würde sagen, ich kenne die Anzahl der Entlehnungen in Kärnten nicht, aber wenn sie wächst, kann das kein Fehler sein. In diesem Sinne wäre solch ein Ge­setz dringend notwendig. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

18.50


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durchschlag. – Bitte.

 


18.50.31

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Man könnte ja sagen, Büchereien sind so etwas wie Bildungs-Nahversorger. In einem rohstoffarmen Land wie Österreich ist Bildung das wichtigste Kapital und hat Gott sei Dank auch einen entsprechenden Stellenwert. Das zeigt sich beispielsweise an den steigenden Studierendenzahlen, und auch die Notwendigkeit von lebenslangem Ler­nen ist inzwischen unbestritten. Da sind praktischerweise auch die Möglichkeiten, an Lerninhalte, an Bildungsinhalte zu kommen, aufgrund der technischen Voraussetzun­gen wesentlich größer, und sie werden auch genutzt. Ich denke da beispielsweise an Fernstudien, die auch für Berufstätige eine gute Alternative im Bereich der Höherquali­fizierung darstellen.

Grundvoraussetzung für Bildung ist – und das ist ja heute schon erwähnt worden – natürlich immer die Lesekompetenz. Diese soll einerseits in der Schule erworben werden, muss aber begleitend von Familien und guten Rahmenbedingungen möglichst vor Ort unterstützt werden. Die dramatischen Ergebnisse der letzten PISA-Untersu­chung, besonders im Hinblick auf die Lesefähigkeit eines Teils der österreichischen Schülerinnen und Schüler, haben uns da den Handlungsbedarf drastisch vor Augen geführt. Da kommen dann auch die öffentlichen Bibliotheken ins Spiel, die ja, wie ich eingangs schon erwähnt habe, so etwas wie Bildungs-Nahversorger sind. Da ist es natürlich auch Aufgabe der öffentlichen Hand und der Träger, ein möglichst breites und flächendeckendes Büchereiangebot zu sichern, finanziell und qualitativ.

Das Land Oberösterreich ist da, wie in vielen anderen Bereichen auch, durchaus als vorbildlich zu bezeichnen. Es gibt in Oberösterreich über 300 öffentliche Bibliotheken mit fast 3 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die 9 706 Arbeitsstunden pro Woche erbringen. 86,6 Prozent dieser Mitarbeiter sind Frauen, und der allergrößte Teil ist eh­renamtlich im Sinn der Bildung unterwegs und tätig. Ich möchte die Gelegenheit nützen und in diesem Zusammenhang auch aufgrund des EU-Freiwilligenjahres all diesen eh­renamtlich Tätigen herzlich für ihren Einsatz danken! (Beifall bei der ÖVP.)

Das Land Oberösterreich ist mit zirka 800 000 € inklusive der Sonderförderung im Jahr mit 70 Prozent der weitaus größte Fördergeber. Die Förderrichtlinien des Landes legen ganz besonderes Augenmerk auf Gender Mainstreaming und auf Diskriminierungstat­bestände. Das hat erfreulicherweise zu einer Qualitätssteigerung und zu verstärkten Anstrengungen der einzelnen Büchereien geführt, den Fördervoraussetzungen zu ent­sprechen. Da ist besonders im Bereich der Barrierefreiheit in vielen Büchereien etwas weitergegangen. Großes Augenmerk wird auch auf die Vergrößerung des Bibliotheks­bestandes im Bereich der elektronischen Medien gelegt.

Wenn man sich die Nutzerstatistik in Oberösterreich anschaut, so sind jeweils zirka 36 Prozent Nutzer im Bereich Erwachsene im Erwerbsalter und Kinder und Jugendli­che bis 14 Jahre. Aufholbedarf gibt es bei den Jugendlichen ab 14 Jahren und den ganz jungen Erwachsenen. Aber da versuchen wir in Oberösterreich ganz gezielt, mit besonderen Aktionen und besonders öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegenzusteuern.

Auch das Thema Fort- und Weiterbildung ist ein großes Thema. Um die Herausfor­derungen einer sich schnell verändernden Welt und die daraus resultierenden Anforde­rungen gut bewältigen zu können, werden fast 12 000 Stunden an Fortbildung jährlich absolviert.

 


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